
So fährt sie sich
Der eigentliche Star der GSX 1250 FA ist ohne Frage der Motor. Der Reihen-Vierer bricht auf dem Papier mit 98 PS zwar keine Rekorde, das früh anliegende hohe Drehmoment (108 Nm bei 3.700 U/Min) macht aus der GSX aber eine kleine Rakete. In 3,4 Sekunden beschleunigt die Maschine von 0 auf 100 km/h, und vor allem in Sachen Durchzug überzeugt die GSX. Trotz der Kraft des Motors fühlt sich GSX dabei in der Kraftentfaltung sehr sanft an.
Man sitzt auf der GSX 1250 eher "auf" als "in" der Maschine. Das fällt einem vor allem dann auf, wenn man von einem anderen Bike umsteigt, in der man in der Maschine sitzt. Das ist nicht als Kritik anzusehen, man gewöhnt sich schnell an die Sitzposition, und viele Fahrer empfinden gerade diese entspannte Sitzposition der FA als einen der großen Vorteile, vor allem gegenüber den Super-Sportlern mit ihren auf längeren Strecken ungemütlichen "In-der-Maschine" fast schon liegenden Positionen.
Das Fahrwerk der Maschine ist straff, aber nicht unkomfortabel ausgelegt. Damit lässt es sich sportlich fahren, obwohl sich die GSX natürlich nicht so wendig in die Kurven werfen lässt wie die "echten" Sportler von Suzuki. In Spitzkehren oder sehr engen Kurven braucht die Suzi schon eine harte Hand. Das liegt vermutlich am fetten 180er Hinterrad und natürlich an ihrem Gewicht von immerhin 257 kg vollgetankt. Dadurch liegt das Motorrad allerdings auf der Straße wie ein Brett und bietet einen hervorragenden Geradeauslauf. Gerade auf der Autobahn macht die Suzi damit eine sehr gute Figur.
An dieser GSX 1250 wurde der riesige Standard-Auspuff durch einen leichten Leo Vince Evo One getauscht.Im Gegensatz zu modernen Bikes kommt die GSX in Sachen Assistenzsysteme klassisch daher, außer ABS gibt es keine technischen Helferlein. Kein Ride-by-wire, keine Fahrmodi, kein Antischlupf, keine Traktionskontrolle, kein gar nichts. Hier muss der Fahrer noch selber fahren. Zumindest einen Bordcomputer hat Suzuki der GSX 1250 FA gegönnt, der allerdings nicht vom Lenker aus bedienbar ist. Die einfache Ausstattung hat einen großen Vorteil: Innerhalb weniger Momente hat man die Möglichkeiten und Einstellungen durchschaut und kann sich so ganz auf das Motorrad-Fahren konzentrieren. Nichts lenkt ab.
Bei den Themen Bremsen, Fahrwerk und Getriebe gibt es bei der 1250er nichts zu meckern. Wir haben deshalb während des Tests nichts vermisst und uns an der leichten Bedienbarkeit erfreut. Draufsetzen, anlassen, losfahren. Das Bordbuch, beziehungsweise die Bedienungsanleitung darf unter der Sitzbank bleiben - gut so.
Langgezogene Kurven mag die GSX 1250 FA - enge Kurven eher nicht so...
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