BMW F 850 GS versus Ducati Multistrada 1260

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BMW

BMW F 850 GS

Adventure
Ducati

Ducati Multistrada 1260

Adventure

Baujahr / UVP / Testbericht

Baujahr von 2018 bis 2023
Baujahr von 2018 bis 2020
UVP 13.000 €
UVP 16.990 €
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Pro:
  • erhabene Sitzposition
  • gutes Fahrverhalten auf Straße und im Gelände
  • reichhaltiges Angebot an Extras und Zubehörartikeln
  • gelungene Optik
Pro:
  • Kraftvoller Motor
  • Präzises Fahrwerk
  • Windschutz
  • Fahrkomfort
  • Bedienung
Kontra:
  • Windschild könnte etwas größer ausfallen
  • Preis schnellt durch Extras in die Höhe
  • nicht ganz so wendig
Kontra:
  • Niedertourig nichts zu holen
  • Geländetauglichkeit

Abmessungen & Gewicht

Radstand: 1.593 mm
Länge :
2.305 mm , Höhe : 1.356 mm
Sitzhöhe :
860 mm bis 880 mm
Gewicht :
229 (max: 445 ) kg
Radstand: 1.585 mm
Länge :
2.190 mm , Höhe : 1.495 mm
Sitzhöhe :
825 mm
Gewicht :
232 (max: 450 ) kg

Motor

Motor-Bauart: Reihe 2 Zylinder
Hubraum: 853 ccm
Hub: 77 mm
Bohrung: 84 mm
Kühlung: wassergekühlt
Antrieb: Kette
Gänge: 6
Motor-Bauart: V-Motor 2 Zylinder
Hubraum: 1.261 ccm
Hub: 72 mm
Bohrung: 106 mm
Kühlung: Flüssig
Antrieb: Kette
Gänge: 6

Fahrleistungen

Höchstgeschwindigkeit: 204 km/h
Leistung: 95 PS bei 8.250 U/Min
Drehmoment: 92 NM bei 6.250 U/Min
Tankinhalt: 15 Liter
Verbrauch:
4 l
Reichweite:
341 km
Höchstgeschwindigkeit: 251 km/h
Leistung: 158 PS bei 9.500 U/Min
Drehmoment: 130 NM bei 7.500 U/Min
Tankinhalt: 20 Liter
Verbrauch:
6 l
Reichweite:
350 km

Fahrwerk

Rahmenbauart:
Stahlbrückenrahmen in Schalenbauweise (Stahl )
Federung vorne:
Upside-down Gabel, Ø 43 mm (Federweg 204 mm)
Federung hinten:
Monofederbein (Federweg 219 mm)
Aufhängung hinten:
Zweiarmschwinge
Reifen vorne: 90/90 21
Reifen hinten: 150/70 R17
Rahmenbauart:
Gitterrohrrahmen (Stahl )
Federung vorne:
Upside-Down-Telegabel (Federweg 170 mm)
Federung hinten:
Einstellbares Zentralfederbein (Federweg 170 mm)
Aufhängung hinten:
Einarmschwinge aus Aluminium
Reifen vorne: Breite: 120 mm, 17 Zoll
Reifen hinten: Breite:190 mm, 17 Zoll

Bremsen

Bremse vorne
Doppelscheibe ( 305 mm) Bremse hinten
Scheibe ( 265 mm)
Bremse vorne
Doppelscheibe ( 320 mm) Bremse hinten
Einzelscheibe ( 265 mm)

Fazit - was bleibt hängen

An der BMW F 850 GS werden zu Weilen Preis und Herkunft kritisiert. So finden sich in unserem Testkanal auf YouTube zum Beispiel Kommentare wie: "... Motorrad aus China, Preis aus Bayern..." "... ohne Navi, mit 'nem Chinamotor (da spart nur BMW richtig Geld)..." oder "... China Böller als Premiummarke...".

Sicherlich, BMW-Motorräder haben Ihren Preis, das ist keine Frage. Allerdings finden wir den Einstiegspreis für das Serienmodell mit 11.900 € (die aktuelle CRF1000L Africa Twin kostet immerhin 13.490 € in der Basisvariante) nicht so überzogen. Problematisch ist eher, dass - und darüber lässt sich auch trefflich diskutieren - die lange Liste an Sonderausstattunsmöglichkeiten den Preis schnell in die Höhe steigen lässt. Da landet man je nach Wunschliste problemlos auch mal bei 15.000 € und mehr. Und ja, auch das ist leider typisch BMW.

Aber es hilft am Ende nix: BMW Bikes erfreuen sich einer großen Fangemeinde, trotz des hohen Preises, weil es eben gelungene und solide Motorräder sind. Die These, dass die F 850 GS durch ihre Herkunft qualitativ nicht Schritt halten kann, können wir in unserem Test nicht stützen. In unseren Augen ist die BMW F 850 GS deutlich erwachsener geworden als ihre Vorgängerinnen und rückt damit ganz klar näher an ihre große Boxer-Schwestern. Inwieweit es allerdings gelingt, den Vorsprung der Africa Twin (die wollen wir uns übrigens in den nächsten Tagen mal für einen Test besorgen) von Konkurrent Honda einzuholen, muss man sehen. Wir drücken jedenfalls die Daumen denn die Bayerin hat uns an sich ganz gut gefallen.

Die Multi steht an dem Scheideweg

Man muss den Ducati-Ingenieuren höchstes Lob zollen, dass man diese Extra-Pfunde kaum merkt. Und dennoch ist die Multi an einem Scheideweg. Die ganze Elektrik dient nicht nur wegen des bärigen Motors der Sicherheit, sie muss sein, um die schwere Fuhre beherrschbar zu machen. Das auffälligste Beispiel hierfür ist die elektronische Feststellbremse. Per Knopfdruck kann die Hinterradbremse aktiviert werden, um die Duc für einen Start an einem Hügel festzupinnen und so das Anfahren bergauf zu erleichtern. Die Multistrada 1260 S hat nette, aber völlig überflüssige Dinge wie die hinterleuchteten Schalter an Bord. Unmöglich für einen ernsthaften Einsatz abseits befestigter Wege wären die empfindlichen Blinker in den Handprotektoren, die deren Sinn ad absurdum führen.

Ducati hat mit der Multistrada 1260 S tatsächlich das sportlichste Adventure-Bike im Programm, da kann die Konkurrenz aus BMW oder Triumph nicht mithalten (und will es vermutlich auch nicht). Mit ihrer mitreißenden Art gewann sie im Testteam viele Freunde und bereitete uns viel Spaß.

Sie ist auf der anderen Seite komfortablen genug für die lange Tour, toll zu bedienen und gut verarbeitet. Dass sie nicht ins Gelände kann – geschenkt, da würde sie sich nur neben all die anderen Adventure-Bikes legen, die von ihren Fahrern dort in Verkennung der Realität versenkt wurden.

Das Testbike wurde uns von Ducati-Hamburg zur Verfügung gestellt.

Preis / Verfügbarkeit / Farben / Baujahre

  • Preis: ab 16.990€
  • Gebraucht (3 Jahre alt): 12.000€
  • Baujahre: 1260 seit 2018
  • Verfügbarkeit: gut
  • Farben: rot, grau, weiß