An der BMW F 850 GS werden zu Weilen Preis und Herkunft kritisiert. So finden sich in unserem Testkanal auf YouTube zum Beispiel Kommentare wie: "... Motorrad aus China, Preis aus Bayern..." "... ohne Navi, mit 'nem Chinamotor (da spart nur BMW richtig Geld)..." oder "... China Böller als Premiummarke...".
Sicherlich, BMW-Motorräder haben Ihren Preis, das ist keine Frage. Allerdings finden wir den Einstiegspreis für das Serienmodell mit 11.900 € (die aktuelle CRF1000L Africa Twin kostet immerhin 13.490 € in der Basisvariante) nicht so überzogen. Problematisch ist eher, dass - und darüber lässt sich auch trefflich diskutieren - die lange Liste an Sonderausstattunsmöglichkeiten den Preis schnell in die Höhe steigen lässt. Da landet man je nach Wunschliste problemlos auch mal bei 15.000 € und mehr. Und ja, auch das ist leider typisch BMW.
Aber es hilft am Ende nix: BMW Bikes erfreuen sich einer großen Fangemeinde, trotz des hohen Preises, weil es eben gelungene und solide Motorräder sind. Die These, dass die F 850 GS durch ihre Herkunft qualitativ nicht Schritt halten kann, können wir in unserem Test nicht stützen. In unseren Augen ist die BMW F 850 GS deutlich erwachsener geworden als ihre Vorgängerinnen und rückt damit ganz klar näher an ihre große Boxer-Schwestern. Inwieweit es allerdings gelingt, den Vorsprung der Africa Twin (die wollen wir uns übrigens in den nächsten Tagen mal für einen Test besorgen) von Konkurrent Honda einzuholen, muss man sehen. Wir drücken jedenfalls die Daumen denn die Bayerin hat uns an sich ganz gut gefallen.
Viele dieser Empfindungen fallen durch die digitale Form des Motorradfahrens weg. Die Zero ist einfach schnell, sauschnell. Dazu genügt ein Dreh am Gashebel, mehr nicht. Wer das mag, oder für wen gerade diese unmittelbare Umsetzung den Reiz ausmacht, für den ist die Zero eine klare Kaufempfehlung.
Die Frage jedes Tests ist es herauszufinden, ob das Testobjekt gut oder schlecht ist. Die Zero SR/F ist unter den Einschränkungen aller batterielektrischen Fahrzeuge (teuer, wenig Reichweite) nicht nur ein gutes, sondern ein sehr gutes Motorrad. Die Zero ist insgesamt und in der Summe ihrer hochwertigen Bauteile ein tolles Motorrad. Allerdings eines, das den Fahrer digital entkoppelt mit dem bedient, was sie am besten kann – gnadenloser Durchzug ohne Ende.
Und ich habe eine Erkenntnis gewonnen: Bislang nahm ich an, dass zu meiner Definition von Fahrspaß die Motorleistung den größten Teil beiträgt – jetzt weiß ich, dass mir die Art und Weise, wie diese Leistung entsteht, wichtig ist.
Das Testbike wurde uns von Tecius & Reimers in Hamburg zur Verfügung gestellt.