MW-fahren war noch nie ein besonders günstiges Vergnügen. Trotzdem viele Exemplare um die 20 Jahre alt sind und entsprechend viele Kilometer gesammelt haben, sind diese GS immer noch kein Schnäppchen. 5.000 Euro müssen es mindestens sein, topgepflegte Exemplare wie unser Testbike kratzen gerne mal an der Fünfstelligkeit. Verstehen kann man das: Die BMW R 1150 GS, wenn man kein abgerocktes Exemplar erwischt, ist ein nahezu idealer Begleiter für die ganz große Tour.
Wer auf Kurvenhatz sowie Wendigkeit verzichten kann, erhält mit der GS das ideale Reisemoped, bei der die Straße schon mal drei Stufen unter perfekt sein dürfen.
Wie schon gesagt: Ein Kumpel für die guten wie die schlechten Tage.
Unter erster Klasse verstehen die Briten also vorrangig hohen Fahrkomfort. Und erstklassige Anbauteile wie die sinnvollen Extras oder sehr leistungsfähigen Bremsen. Hat man das verstanden, erschließt sich die Tiger umso besser. Für Bestzeiten ist sie nicht geeignet, aber wer ist das schon?
Reisen statt rasen. Das ist nicht mal so hingeschrieben, sondern eine eindeutige Empfehlung. Wessen Fahrstil eher in Richtung ruhig und flüssig tendiert, der kann hier ein wie auf ihn oder sie zugeschnittenes Bike erwerben. Übrigens: Auch für Kurzbeinige ist die Tiger dank der verstellbaren Sitzhöhe geeignet, nur schwachbrüstig dürfen die Interessenten nicht sein – 271 Kilo zu rangieren ist wie gesagt nicht vergnügungssteuerpflichtig.
Eine Probefahrt ist allerdings noch notwendig, denn es gibt etwas, über das Dietmar und ich nicht einig werden konnten: Er – eher kurzer Oberkörper - empfand den Windschutz als klasse, ich – eher langer Oberkörper – als nicht funktionierend. Wieder mal erweist sich, dass es den einen, den für alle guten Windschutz trotz elektrisch verstellbarer Scheibe nicht gibt.
Das Testbike wurde uns von Triumph Hamburg zur Verfügung gestellt.