Übersieht man dies, ist die Fortbewegung mit der BMW ein ausgesprochen vergnügliches Hobby. Lasst es sein mit der Hektik, die artgerechte Bewegung der BMW führt automatisch zu einem fließenden Fahrstil, ohne Ecken oder Kanten. Je schneller man fährt, desto mehr Lenkimpuls wäre nötig, also lässt man es irgendwann einfach sein – gut so.
Verglichen mit der Konkurrenz überzeugt die BMW mit ihrem bulligen Antritt und dem knorrigen, authentischen Wesen. Gleichauf liegt sie mit der Stimmigkeit ihres Designs sowie dem knackigen Sound und den liebevollen Details. Mag der Komfort auf Langstrecken nicht der beste sein, gut angezogen ist man mit der BMW überall.
Obwohl die BMW nineT Scrambler tatsächlich 1.900 Euro günstiger als ihre Heritage-Schwester ist, wer hätte das gedacht, sollte man auf ein Extra nicht verzichten: Die schönen Speichenräder (395 Euro) stehen ihr ausgezeichnet. BMW ritt zwar als vorerst letzter auf den Scrambler-Welle voran, aber mit einem überzeugenden Modell.
War da noch was? Ach ja, die Geländetauglichkeit. Ach nein, da war doch nichts – genau wie bei den Scrambler-Modellen der Konkurrenz.
Das Testbike wurde uns von Bergmann & Söhne in Pinneberg zur Verfügung gestellt.
Was bleibt? Die Moto Guzzi V85 TT schlägt sich gut. Im Kern ist sie ein sehr sauber gemachtes, individuelles Motorrad, das im Alltag nicht schwächelt. Der Mittelweg in Sachen Leistung könnte motorisch ein wenig engagierter ausfallen. Aber Racer, egal auf welchem Untergrund, werden mit den Guzzis der Neuzeit eh nichts anfangen können.
Jedem Gefallen? Nein, das haben Moto Guzzi-Kunden nicht nötig. Sie goutieren es, dass die neueren Modelle in Sachen Konnektivität, Qualität und Alltagstauglichkeit enorm aufgeholt haben, ohne die Individualität zu verlieren. Egal in welcher Farbe und mit welchem Reifen.
Das Testbike wurde uns zur Verfügung gestellt von ZTS in Hamburg.