Yamaha XSR 125 Legacy

Yamaha XSR 125 Legacy im Test (Baujahr 2023)

Japanisches A1-Bike im Neo-Retro Look: Was kann die Yamaha XSR 125?

Yamaha XSR 125 Legacy TestFotos: Motorradtest.de
 
Mit der XSR 125 stellt Yamaha ein A1 Bike im klassischen Neo-Retro Style auf Basis der MT-125 auf die Straße. Gegenüber dem Beststeller MT-125 gibt es allerdings wesentliche Unterschiede, die aus der XSR das deutlich zugänglichere Bike machen. Tanja und Dietmar haben sich eine XSR 125 in der Ausstattung "Legacy" geschnappt und ein paar Runden gedreht.

Retro oder nicht Retro?

Sehr schick steht sie da, die XSR 125, vor allem in der von uns getesteten Variante Legacy in der einzig Verfügbaren Lackierung "Historic Black". Gegenüber der Standard XSR 125 gibt es bei der Legacy ein paar optische Updates, wie z.B. Speichenfelgen mit gold-eloxierten Felgen, Auspuff-Abdeckung, Halterungen aus Aluminium sowie Metzeler Karoo Reifen mit Block-Profil.
 
Diese Änderungen machen aus einer sowieso schon schicken Standard XSR 125 für 5.249 Euro eine besonders schicke XSR für 5.749 Euro. Oder anders gesagt: Die Legacy kostet 500 Euro Aufpreis. Vor allem dank der Speichenräder und der gröberen Reifen ergibt sich ein Scrambler-artiger Look, insofern ist das Attribut "Retro" hier tatsächlich angemessen.
Foto: Yamaha
 
Technisch gesehen sind die XSR's identisch, wobei die Standard XSR in drei sehr schönen Farbkombinationen erhältlich ist: Weiß-Rot, Gelb-Schwarz und Blau-Gold. Ich würde mich ganz klar für die blaue Version mit den goldenen Felgen entscheiden, die mich an die große XSR 900 erinnert. Tanja war dagegen sehr von der gelben Version angetan. Wie auch immer: Bei der Auswahl der passenden XSR kann man sich ganz von seinem Geschmack leiten lassen, weil es technisch keine Unterschiede gibt.
 
Farben XSR 125
 
Abmessungen und Sitzprobe
Die Sitzprobe auf der XSR 125 fällt angenehm aus. Im Gegensatz zur MT-125 sitzt man etwas weiter weg vom Vorderrad, aufrecht und entspannt. Die Sitzhöhe von 815 mm ist auch für kleinere Leute okay und da die Maschine nur 140 kg (fahrfertig!) wiegt, ist auch das Rangieren für nicht so kräftige Leute überhaupt kein Problem.
 
Die schön gesteppte Sitzbank ist flach und straff, der Beifahrer hat ebenfalls überraschend viel Platz für eine 125er. Insgesamt ist die XSR 125 mit einer Länge von genau zwei Metern wie üblich bei A1-Maschinen zwar eine eher kleine Maschine, aber man fühlt sich nicht wie auf einem Fahrrad. Das Ganze erinnert uns von der Sitzergonomie eher an eine A2-Maschine, die Yamaha MT-125 wirkt dagegen spürbar kleiner und zierlicher.

Sitzposition Yamaha XSR 125
So sitzt es sich auf der Yamaha XSR 125: Aufrecht und entspannt.
 

360 Grad Rundgang um die Yamaha XSR 125 Legacy

CockpitBeleuchtung vorneBeleuchtung hinten

Technik der XSR 125

Die technische Ausstattung der Yamaha XSR 125 ist wie üblich bei A1-Bikes sehr überschaubar. Es gibt neben dem ABS keine technischen Assistenzen. Das inverse LC-Display beherbergt einen Bordcomputer, außerdem wird der eingelegte Gang sowie der Benzinfüllstand und die Drehzahl angezeigt. Das Cockpit spiegelt leider etwas und könnte für unseren Geschmack auch gerne heller ausfallen, aber so ist das nun leider einmal mit LC-Displays - TFT Farbdisplays können da heutzutage deutlich mehr.

Die Beleuchtung vorne und hinten kommt in LED, die Blinker nicht. Es gibt im Yamaha Zubehör zwar LED-Blinker, zur XSR passen die Glühbirnenblinker unserer Meinung nach aber ganz gut.

Beim Soundcheck gibt es (leider) auch keine Überraschung. 125er Motorräder klingen mangels Hubraum halt nicht so potent. Dafür hat unsere Legacy aber eine schöne Endtopf-Abdeckung, die zumindest optisch ordentlich was hermacht. Soundcheck: Siehe Kasten rechts oben.

Auspuff

So fährt sie sich

Die Yamaha XSR 125 fährt sich äußert gutmütig. Die nur 140 kg Gewicht fahrfertig machen dem Fahrer das Leben leicht, die Maschine lässt sich fast schon wie ein Fahrrad durch den Verkehr dirigieren. Der kurze Radstand von nur 1,33 m lässt vermuten, dass sich das Bike kippelig anfühlt - das ist aber nicht so. Sie liegt gut und präzise auf der Straße, nur bei höheren Geschwindigkeiten wird es etwas unruhig. Schneller als 100 km/h fährt man allerdings sowieso selten, dafür ist der Motor einfach nicht stark genug.
 
Apropos Motor: Der 125er Einzylinder von Yamaha hat überraschenderweise eine variable Ventil-Steuerung a la ShiftCam von BMW. Diese aufwendige Motorbauweise soll dazu führen, dass der Motor untenrum mehr Saft bietet als andere 125er Einzylinder. Ganz ehrlich: Davon haben wir nichts gemerkt. Es mag ja sein, dass man im direkten Vergleich zu anderen A1-Maschinen einen Unterschied merkt, aber explosionsartige Kraftentfaltungen sollte man in dieser Hubraumklasse eh nicht erwarten.
 
Motor
 
Es geht eher gemütlich voran und bei Beschleunigungen schaltet man verrückt, um wenigstens etwas flotter von der Stelle zu kommen. Dennoch: Die XSR 125 hat mit 15 PS die maximal zugelassene Leistung und auch die 11,5 Newtonmeter Drehmoment sind im Vergleich eigentlich nicht übel, aber es bleibt halt dabei: Der Vorteil von 125er Motorräder ist nicht eben die Leistung...
 
Sehr viel erfreulicher ist da schon der geringe Verbrauch von nur 2,1 Litern auf 100 Kilometern. Das spart Spritkosten und dürfte gerade jüngeren Leuten in die Karten spielen. Die Bremsen der XSR sind auf dem Datenblatt zwar nicht besonders aufregend, sie haben mit dem geringen Gewicht der XSR aber trotzdem leichtes Spiel. Auch das bis auf die Federvorspannung hinten nicht einstellbare Fahrwerk macht einen guten Job. Die XSR federt komfortabel, ist aber nicht zu weich eingestellt. 
 
seitlich
 
Der Qualitätseindruck der Yamaha ist gut, wenn auch die Schalter schon sehr nach 125er Bike aussehen. Da hätte Yamaha sich zumindest bei der Legacy schon ein bisschen mehr anstrengen können, ansonsten sieht die Maschine mit ihrem Deltabox-Rahmen und den vielen mattschwarz lackierten Teilen aber schon sehr wertig aus. Die Wettbewerber der XSR 125 kommen vor allem von Brixton: Cromwell, Rayburn oder Haycroft heißen die 125er Bikes aus Österreich im Retro-Look.
 
Ansonsten muss sich die XSR 125 natürlich auch gegen alle "normalen" Nakedbikes der A1-Klasse stellen, als da wären: KTM 125 Duke, Husqvarna Svartpilen 125, Aprilia Tuono 125, Kawasaki Z125, Suzuki GSX-S 125, Benelli Leoncino 125 und Honda CB 125.
 

Fazit

Die Yamaha XSR 125 ist eine gute A1-Maschine. Sie überzeugt mit gutmütigem Fahrverhalten, einer ordentlichen Sitzposition und schönen Details. Im Gegensatz zur Yamaha MT-125 fällt sie etwas größer aus und ist deshalb und aufgrund ihres stylischen Auftritts vor allem für B.196 Umsteiger eine passende Maschine.
 
Das Testbike wurde uns freundlicherweise vom Yamaha Zentrum Hamburg zur Verfügung gestellt. Dort steht sie in der hier gezeigten Legacy-Variante als Vorführer für Probefahrten zur Verfügung. Unser Probefahrtipp: In Hamburg-Eidelstedt auf die A7 Richtung Norden, dann über die A23 in Pinneberg Nord abfahren und dort die schönen Landstraßen genießen. Viel Spaß!

Preis/Verfügbarkeit/Farben/Baujahre

  • Preis: 5.749 €
  • Gebraucht: 4.500 € (2 Jahre alt)
  • Farben: Historic Black
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Zubehör für die
XSR 125 Legacy

  • Moneta
  • Polo
  • Amazon
Von unserem Team geprüft:

Allgemein

Typ
Retro
UVP
5.749 €

Abmessungen

Länge
2.005 mm
Höhe
1.090 mm
Gewicht
140 kg
Sitzhöhe
815 mm
Radstand
1.330 mm

Fahrleistungen & Reichweite

Tankinhalt
10 l
Verbrauch
2,1 l
Reichweite
476 km
Höchstgeschw.
115 km/h

Motor & Kraftübertragung

Motorbauart
Flüssigkeitsgekühlt, OHC, 1-Zylinder-Motor, 4-Takt
Zylinderzahl
1
Kühlung
flüssig
Hubraum
124,7 ccm
Bohrung
52 mm
Hub
58,6 mm
Leistung
15 PS
Drehmoment
11,5 NM
Ganganzahl
6
Antrieb
Kette

Fahrwerk & Bremsen

Rahmen
Brückenrohrrahmen
Federung vorn
Upside-Down-Gabel, Ø 37 mm
Federweg:
130 mm
Federweg:
110 mm
Aufhängung hinten
Zweiarmschwinge
Bremsen vorne
Einzelscheibe
267 mm
Reifen vorne
110/70-17
Bremsen hinten
Einzelscheibe
220
Reifen hinten
140/70-17

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