Saisonstart in Bremen für Oldtimer-Freunde

Na, haben Sie das Moped in diesem trüben Foto erkannt? Bei mir dauerte es ein wenig, aber dann kam die Erinnerung wieder hoch. Das ist die Kawasaki von Jim Goose, dem besten Freund von Max Rockatansky, besser bekannt unter seinem Spitznamen "Mad Max". Im gleichnamigen Actionfilm (von 1979! Mann, was bin ich alt geworden...) spielte Goose einen Polizisten, der von einer Rockerbande nach einem provozierten Unfall getötet wird - woraufhin Mad Max die folgenden 75 Filmminuten damit verbringt, seinen Freund zu rächen.

Die Bremen Classic Motorshow kann zwar größenmäßig nicht annähernd mit der Konkurrenz in Essen (Techno Classica) mithalten, doch die erste Messe der Saison überzeugt jedes Jahr im Februar mit ihren wirklich herausragenden Sonderschauen und vor allem damit, dass sie auch für Motorradfahrer interessant ist. Für eine eher kleine Messe ist der Aufwand gleich drei Sonderschauen zu organisieren, sehr positiv zu bewerten.

Die Sonderschau, die die Kawasaki zeigt, beschäftigte sich eigentlich mit V8-Filmautos, die daher zumeist aus den USA stammen. Ob Bluesmobile, der Ford Falcon aus "Mad Max", K.I.T.T. aus "Knight Rider" oder "Christine" aus dem gleichnamigen Horrorfilm von Stephan King - keines davon war zwar in dem Sinne echt, dass es wirklich in dem Film verwendet wurde, aber die ausgesprochen liebevollen Nachbauten waren toll anzuschauen.

Die Schau wurde mithilfe des Grip-Moderators Helge Thomsen organisiert, einem offensichtlich beinharten Mad Max-Fan. Ihm gehört nicht nur der Nachbau ebendieses MFP-Motorrades (Main Force Patrol), sondern auch der schwarze Ford Falcon dahinter. Die MFP-Replika zu erstellen, war vergleichsweise einfach. Nachdem die Z 1000 besorgt war, konnte man die Vollverkleidung in Australien per Katalog bestellen. Der Höcker am Heck ist aber eine Eigenfertigung.

Ein weiteres Special in Bremen betraf US-Bikes. Diese sind bekanntlich anders: Schwer, lang, bullig und chromblitzend erscheinen sie in unserer Phantasie. Aber sind diese Maschinen tatsächlich so oder stellen wir uns das nur vor? Die rund zwei Dutzend Charakterbikes der Motorrad-Sonderschau offenbarten die Vielfalt der US-amerikanischen Motorradindustrie des 20. Jahrhunderts. Neben Exponaten der beiden großen und prägenden Marken Harley-Davidson und Indian illustrierten Maschinen anderer Hersteller, die hierzulande wenig bekannt sind, das „Jahrhundert der Coolness“ – so der Titel der Sonderschau.

Nächstes Jahr wieder? Aber klar!
öffnen
schließen