38. Bockhorner Oldtimermarkt 2019

Einzigartige Atmosphäre inmitten tausender Klassiker


Ein Fest für alle Sinne und das nicht nur für Szene-Kenner
Freilichtmuseum des „rollenden Kulturgutes“ weckt Erinnerungen

Die nunmehr 38ste Auflage des Bockhorner Oldtimermarktes vom 14. - 16. Juni beweist, dass man nicht zwingend Liebhaber des „rostigsten Hobbies“ der Welt sein muss, um sich hier wohl zu fühlen.
Es ist dieses einzigartige Flair, welches den Reiz und auch den Erfolg dieser Jahrzehnte alten Veranstaltung ausmacht.
Menschen und Maschinen, wie sie bunter gemischt kaum sein könnten:
Diese besondere Szene der skurrilen Typen mit „Benzin im Blut“ und ihrer liebenswerten „Macke“ ist allein schon eine Reise wert. Unzählige Besucher empfinden an diesem Wochenende größte Freude daran, über die von Wallhecken eingefassten Wiesen zu schlendern und Fahrzeuge aus längst verblassten Jugend- oder Kindheitserinnerungen wieder zu entdecken – “Oh sieh mal, so eins hatten meine Eltern auch, damit sind wir damals ohne Kindersitz nach Italien in den Urlaub gefahren”... oder: “... genau die Farbe hatte das Auto unserer Nachbarn”, oder ”...mit dem Moped bin ich früher in die Disco gebrettert...”, oder “... auf dem Rücksitz von so einem Auto habe ich zum ersten Mal Deine Mutter geknutscht.” 

Viele Ästheten unter den Besuchern des Bockhorner Oldtimermarktes sind auf Foto-Safari und finden „Stil-leben“, stets gerahmt in „friesisch-green“: Formschöne, verchromte Kühlerfiguren, sowie charaktervolle Ecken und Kanten der Klassiker des letzten Jahrhunderts. Es finden sich Motive, wohin das Auge auch blickt. Da ist der Individualist, der seinen Oldie als ganz normales Alltagsgefährt nutzt und sich bei den alltäglichen Reparaturen – etwa auf dem Weg zur Arbeit - mit dem „Bordwerkzeug“ zu helfen weiß. Dann gibt es diejenigen, die zum Feierabend den Büro-Computer ausschalten und ihren Ausgleich im Restaurieren von etwas Handfestem finden. Spürnasen, die das eine oder andere Accessoire bzw. dekorative Stück an einem Stand der Anbieter entdecken.

Oder die jugendlichen Zweiradfreunde, die ihre ersten motorisierten Kilometer nicht auf einem asiatischen “Mainstream-Joghurtbecher“ zurücklegen, sondern Kreidler, Puch, Hercules, Zündapp, Simson oder Vespa verehren. Aber natürlich sind auch Anlageobjekte zu bewundern, die nur bei idealen Wetterbedingungen den Weg zurück ans Tageslicht finden, um endlich wieder mal vom
Staub der heimischen Garage befreit zu werden. Das Areal ist mit seinen 180.000m² riesig und an einem Tag kaum zu bewältigen. Jeder einzelne Veranstaltungstag bietet einen besonderen Reiz: Am Freitag kommen die Schnäppchen-Jäger voll auf ihre Kosten bei der Suche nach dem einen Ersatzteil, das es vielleicht sonst nirgends mehr zu finden gibt. Auch hier zeigt sich, „anfassen ist besser als anklicken“, denn oft trügt der Schein bei vermeintlich unschlagbaren Internet-Angeboten. Samstags liegt ausgelassene Stimmung in der Luft und manch ein Oldie Fahrer dreht eine Ehrenrunde bei der Suche nach dem besten Parkplatz für sein schmuckes Stück. Der Sonntag hat gleich eine ganze Reihe von Highlights im Programm: Da ist zum einen der Start der Friesland-Rallye, welche durch den „Hamburger Jung“ Uwe Quentmeier humorvoll und mit vielem Fach- und Hintergrundwissen zu einem wirklichen Ohren- und Augenschmaus wird. Der Kofferraumverkauf bringt nicht nur Schätze aus Garage und Dachboden ans Licht und auf den Markt, sondern bietet auch denjenigen mit „kleinem“ Warenangebot eine einfache Möglichkeit, dieses zu versilbern. Der Weg zum Oldtimer führt häufig über den Youngtimer-Status. Auf dem zusätzlichen Youngtimertreffen für Fahrzeuge bis Baujahr 1994 präsentieren sich die “Klassiker von Morgen”. Dabei offenbart der Gang durch die Fahrzeugreihen wieder einmal, mit welchem Tempo die Zeit fortschreitet. Oft wundert man sich doch, wie schnell die Jahre ins Land gehen und der einstige Neuwagen nun schon 25 Jahre auf dem Tacho hat.

Bei all diesen Eindrücken wird es irgendwann Zeit sich zu erholen und Kraft zu tanken für die nächsten Stunden der Sinnesschmeicheleien. Hierzu bieten sich die auf dem Veranstaltungsgelände verteilten Bier- und Kaffeegärten bestens an. Das kulinarische Angebot umfasst jedoch nicht Hummerschwänzchen und Schampus, sondern glänzt mit Frische, Qualität und Regionalität. Die eigentümergeführte Gastronomie hält frische Leckereien des Dorfmetzgers vom Holzkohlegrill bereit. Der eigens frisch zubereitete Bauernsalat nach einem Hausrezept der Familie Ahlers sucht seinesgleichen, aber auch der frisch vor Ort belegte Erdbeerkuchen und die Erbsensuppe haben mittlerweile Kultstatus erlangt. Eine große Auswahl an Kaltgetränken, handgefilterter Kaffee sowie Kuchen und Brötchen, aus der Bäckerei nebenan, runden den köstlichen Ausflug ab. Gut gestärkt und erfrischt geht es dann in Richtung des historischen Campingareals im nördlichen Teil des Veranstaltungsgeländes. Caravans, Wohnmobile und -Busse sind hier nicht nur ausgestellt, sondern werden an diesem Wochenende auch mit Leben gefüllt. Besonderes Augenmerk gilt stilechtem Campingzubehör wie dem passenden Gestühl, Sonnenschirm und Picknickkorb sowie anderem nostalgischen must-have, das den damaligen Zeitgeist widerspiegelt. Machen Sie sich Ihr eigenes Bild. Lassen Sie sich in den Bann dieses Freilichtmuseums für „Rollendes Kulturgut“ ziehen, vielleicht lässt er auch Sie nie wieder los.
Programm 38. Bockhorner Oldtimermarkt (53,5 kb)
Weitere Informationen unter:www.bockhorner-oldtimermarkt.de

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