Checkliste: Neues Motorrad kaufen

Darauf sollte man beim Kauf eines neuen Bikes achten

Neues Motorrad kaufen Checkliste
Grundsätzliche Gedanken vor dem Kauf
  • Was darf das Bike maximal kosten: Budget festlegen
  • Folgekosten für die Ausrüstung nicht vergessen: Helm, Kleidung, Stiefel, Handschuhe, Navigation etc.
  • Betriebskosten beachten: Service-Intervalle, Versicherung, Steuern
  • Wann sollte ich kaufen: Im Herbst/Winter ist die Verhandlungsposition beim Händler besser als im Frühjahr
Vorteile Neukauf gegenüber Gebrauchtkauf 
  • Gewährleistung / Garantie: kein Kauf einer "Katze im Sack"
  • Wiederverkaufswert: Wertverlust von Motorrädern im Vergleich zu PKW ist geringer
  • ich kann die Maschine technisch so konfigurieren, wie ich sie haben will
  • ich kann mir Farbe und Zubehör aussuchen
Welche Art von Motorrad passt zu mir?
  • Einsatz-Zweck: Wofür werde ich das Motorrad nutzen?
    Für längere Reisen empfehlen sich Adventure-Bikes mit aufrechter Sitzposition und der Möglichkeit, Koffer einfach an das Bike anzubringen. Wenn ich nicht reisen möchte, tut es auch es auch ein günstiges Naked-Bike. Wer wirklich auch im Gelände fahren will, braucht eine leichte Enduro.
  • Wie wichtig ist mir die Leistung?
    Wer an der erstaunlichen Beschleunigung von Motorrädern Spaß hat, sollte sich keine Maschine mit 50 PS zulegen. Oft sind Biker mit einem Motorrad mit 75 PS zunächst zufrieden, kaufen sich dann nach einem Jahr aber ein Motorrad mit 100 PS und mehr. Wer doppelt kauft, kauft teurer. Und wer sportlich fahren will, der sollte sich auch eine sportliche Maschine kaufen. Biker mit A2-Schein sollten überlegen, ob sie eine Maschine mit 95 PS kaufen, die zunächst auf 48 PS gedrosselt wird.
  • Passt das Motorrad zu meiner Körpergröße?
    Bis etwa 1,80 m Körpergröße passen fast alle Bikes. Wer größer ist, der muss noch eher auf Kniewinkel und Sitzkomfort achten als kleinere Personen. Eine unangemessene Sitzposition fällt bei einer 5-Minuten Probefahrt kaum auf, nach einer Stunde schon eher. Wer im Stand nicht mit beiden Beinen sicher auf den Boden kommt, sitzt auf einem Motorrad mit einer zu hohen Sitzposition. Im Zweifel nach Tieferlegungsmöglichkeiten fragen.
  • Wie schwer ist das Motorrad?
    Wer 1,60 m groß und nicht so kräftig ist, sollte keine schwere Maschine kaufen! Mann und Frau sollten ihr Bike sicher rangieren können und nicht vor jedem Ampelstopp Schweißausbrüche bekommen. Tendenziell wird dieser Aspekt von vielen Motorrad-Fahrern nicht genügend berücksichtigt. Deshalb: Neben einer Probefahrt unbedingt auch eine "Rangierprobe" machen.
  • Wie sieht es mit dem Windschutz aus?
    Wer regelmäßig lange Strecken mit 100 km/h oder mehr fährt, braucht einen vernünftigen Windschutz. Oft sind die Scheiben zu klein (hoher Winddruck auf dem Oberkörper) oder zu groß (Lärm und Vibrationen am Helm). Windschilder können ausgetauscht werden, oft aber ohne wesentliche Verbesserung der Situation. Schöner ist es daher, wenn schon die montierte Scheibe gut funktioniert.

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  • Sound
    Für viele Motorradfahrer ist wichtig, wie sich das Motorrad anhört. Hier gibt es kein Richtig oder Falsch, Hauptsache es gefällt dir. Nicht vergessen: Laute Motorräder sind kurzzeitig vielleicht witzig, auf Dauer aber oft nervig.
  • Wie fährt sich das Motorrad?
    Um die Fahreigenschaften eines Motorrades richtig einschätzen zu können, sollte man möglichst viele unterschiedliche Fahrsituationen ausprobieren: Langsames Stopp-and-Go Fahren in der Stadt, Landstraße, Autobahn, enge und weite Kurven fahren, Kreisverkehr etc. Wer später im Gelände fahren will, sollte auch das ausprobieren. Eine Probefahrt sollte mindestens eine Stunde dauern.
Ausprobieren bei der Probefahrt 
  • Bremsen inkl. Vollbremsung
  • Verhalten bei Beschleunigung
  • Lastwechsel und Motorbremsverhalten ausprobieren: Beschleunigung > Gas weg im Wechsel
  • Geradeauslauf prüfen
  • Lenkerschlagen (nur für geübte Fahrer: kurzzeitig freihändig fahren bei langsamen Tempo)
  • komme ich gut an Batterie, Kühlwasserbehälter etc. heran? Evtl. Sitzbank hochklappen
  • Bedienung: Alle Schalter und Funktionen einmal ausprobieren - fühlt sich das gut an?
  • Fahrassistenzsysteme: Sind die technischen Assistenzsysteme überschaubar und einfach bedienbar?
  • Überforderung: Ist die Maschine für mich zu kompliziert, lenkt mich irgendetwas ab?

Bevor ich den Kaufvertrag unterschreibe
  • Nicht überstürzt kaufen. Das Motorrad rennt nicht weg und es gibt meistens Alternativen.
  • Nicht auf unsinnige Verknappungs-Argumente wie "Nur noch heute so billig, morgen evtl. weg" hereinfallen.
  • Will ich wirklich genau dieses Motorrad haben? Weckt es Emotionen bei mir?
  • Nur dann kaufen, wenn man ohne das Bike schlaflose Nächte hat.
  • Nicht vergessen: Auch alternative Motorräder sollten zur Probe gefahren werden.
  • Garantien prüfen: Händler und Hersteller-Garantie können abweichen.
  • Händler: Ist der Händler der Richtige? Welchen Eindruck hatte ich? Welche Services kann er mir bieten?
  • Verhandlungsposition 1: Händler haben sehr feine Antennen dafür, ob ein Kunde begeistert ist oder nicht. Bei weniger begeisterten Kunden sind sie eher bereit, Kaufanreize wie Rabatte zu gewähren.
  • Verhandlungsposition 2: Wer gut verhandelt, kann je nach Bike 3% bis 7% herausholen. Oft sind Händler auch bereit, Zubehör wie z.B. Koffer günstiger anzubieten, weil diese im Vergleich zu den Bikes zu üppigen Preisen mit hohen Margen angeboten werden.

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