








Benelli Imperiale 400 im Test
Der günstige Italo Retro-Klassiker für nur 4.199 Euro
Fotos: Motorradtest.de
Mehr Retro geht kaum
Angebliche Retro-Bikes gibt es ja viele. Aber viele dieser Bikes sehen nicht wirklich nach Retro aus. Sei es eine BMW R nineT oder auch eine Yamaha XSR - tolle Maschinen, aber Retro?? Anders die Benelli Imperiale 400: Sie ist wirklich von A bis Z auf Klassik getrimmt und sieht deshalb auch genauso aus.
Farbauswahl: Silber oder Schwarz - beide sehr schick. Faltenbälge sollten nachgerüstet werden ...
360 Grad Rundgang um die Benelli Imperiale 400
Technik der Benelli Imperiale 400
Die technische Ausstattung der Imperiale ist klassisch dünn. Zumindest gibt es ein ABS an beiden Rädern, ansonsten kein technischer Schnickschnack, der an einer solchen Maschine auch nichts zu suchen hat!
Wir blicken auf ein schönes Cockpit mit zwei analogen Uhren und ein paar Kontrolleuchten, wie früher. Zusätzlich gibt es - wie modern - eine Ganganzeige und eine Anzeige für den Benzinfüllstand. Das gab es früher natürlich nicht, aber es sei Benelli verziehen, dass sie der Imperiale diese modernen Errungenschaften spendiert haben. Schadet dem Retro-Look des Cockpits aber nicht, geht insofern auch in Ordnung.
Streng klassisch wird es dann wieder beim Thema Beleuchtung. LED gibt es selbstverständlich nicht, Glühbirnen und H4-Leuchten beherrschen das Bild. Richtig schick finden wir die faustdicken Blinker und die allseits vorhandenen Chromeinfassungen sämtlicher Leuchten.
Das ist doch mal ein Endschalldämpfer. Und er klingt auch gut!
So klingt sie und so fährt sie sich
Superschick finden wir auch den Peashooter-Endschalldämpfer aus Edelstahl. Und das Allerbeste: Er sieht nicht nur stark aus, er klingt auch toll. Der Sound (Soundcheck rechts oben) ist typisch für einen Einzylinder: Herllich pötterig und etwas unrund bollert die Imperiale in der Gegend herum. Den Blick in den Fahrzeugschein für das eingetragene Standgeräusch haben wir vergessen, aber über 95 dbA wird die Maschine nicht haben. Sie klingt also gut, aber nicht zu laut.

Ansonsten gibt sich die Benelli Imperiale 400 fahrerisch recht gutmütig. Das 5-Gang Getriebe schaltet exakt und gibt gute Rückmeldung. Einen Windschutz gibt es nicht, aber hoffentlich kommt deshalb niemand auf die Idee, hier eine Scheibe anzubauen! Der Blick nach hinten in die schönen Chrom-Rückspiegel ist gut, man sieht etwa über 2/3 der Spiegelfläche den rückwärtigen Verkehr. Als Reifentyp kommt eine Klassik-Version von Maxxis zum Einsatz. Es gibt sicherlich bessere Reifen, aber auch hier gilt: Was solls, sind halt Reifen und sehen auch noch gut weil klassisch aus. Wen bitte interessiert der Grip bei Nässe bei einer Maschine mit 21 PS??
Fazit
So schön können Retro-Bikes aussehen. Aber nicht nur aussehen, sondern sich auch so anfühlen. Dieses Credo gilt für die Benelli Imperiale 400 von A bis Z, weil die Entwickler in Pesaro/Italien offenbar ganz genau hingeschaut haben, wie die alten Benelli Imperiale in den 60ziger Jahren ausgesehen haben. So konsequent auf Klassik getrimmt kann das sonst nur Royal Enfield, mal von der Kawa W800 abgesehen.Die Leistung der Imperiale ist natürlich sehr überschaubar, das sollte einem schon bewusst sein. Wer sich darauf einlässt, bekommt die totale Entschleunigung einer liebevoll gestalteten Maschine, die man sich auch ins Wohnzimmer stellen könnte. Bei diesem Preis dürfte der eine oder andere potentielle Käufer auch an die Anschaffung als Zweitbike denken. Das wird vermutlich keiner bereuen, gerade für die Abendrunde oder die Fahrt zum Eismann ist die Imperiale ideal - und man wird vor Ort garantiert gefragt, wie alt die Maschine ist und wer diese denn so schon restauriert hat!
Preis/Verfügbarkeit/Farben/Baujahre
- Preis: 4.199€
- Gebraucht (3 Jahre alt): 2.800€
- Verfügbarkeit: seit 2021
- Farben: Schwarz, Silber





























