








Ducati Multistrada V2 2025 im Test
Adventure-Bike oder doch Cross-Over?

Braucht es da überhaupt noch die Multistrada V4?
Die neue V2 ist nicht nur leicht, sie ist nun auch verdammt gut ausgestattet. Bis auf einige Features hat sie all das, was auch die Multistrada V4 hat. Sie kostet 15.990 Euro und ist damit fast 5.000 Euro günstiger als eine V4. Okay, der V4-Motor hat zwar 55 Pferde mehr im Stall, sie wiegt aber auch locker 30 Kilo mehr! Bei Länge und Radstand geben sich die beiden Multis nicht viel.

360 Grad Rundgang um die neue Multistrada V2



Technik der Duc
Das neue 5" TFT-Farbdisplay der V2 ist nicht nur sehr gut ablesbar, es zeigt auch jede Menge Infos an - und zwar sehr übersichtlich aufbereitet. Man kann es auf Weiß oder Schwarz einstellen. Die Menüführung ist logisch und mit sehr schönen Piktogrammen unterlegt. Es gibt zwar sehr viele Einstellungsmöglichkeiten, aber Ducati ist es gelungen, diese so leicht verständlich darzustellen, das damit eigentlich auch komplette Tec-Trottel zurechtkommen müssten.
Die technische Ausstattung ist beeindruckend: Es gibt in Serie Kurven-ABS, schräglagenabhängige Traktionskontrolle, fünf konfigurierbare Fahrmodi, Tempomat, USB-Anschluss, Display-Themes, QuickShifter, Wheelie- und Engine Brake Control. Ärgerlicherweise gehören Heizgriffe nicht zur Serienausstattung, ebenso fehlt ein Hauptständer. Diese können aber genauso dazugebucht werden wie Koffer und jede Menge weiteres Zubehör.
Licht-technisch gibt sich die neue V2 auch keine Blöße. Es gibt ein Tagfahrlicht, automatisch selbstrückstellende LED-Blinker und ein Notstop-Bremssystem. Beim Licht-Design hat sich Ducati ein wenig von der Panigale inspirieren lassen. Von hinten sieht die V2 so echt scharf aus, aber auch vorne gefallen uns die in die Verkleidung integrierten Blinker sehr gut. Es gibt sogar eine Coming-Home Funktion - die Lampen vorne und hinten bleiben nach Ausschalten der Zündung (übrigens mit Schlüssel) noch eine Zeitlang angeschaltet, damit ihr euren Weg nach Hause findet.

So fährt sie sich - und so klingt sie
Was uns beim Presse-Event zur Vorstellung der neuen V2 in Valencia aufgefallen war, bestätigt sich auch bei diesem Test. Die V2 klingt gerade "von außen" extrem gut. Auf dem Bike selbst gibt es zusätzlich zum typischen V2-Bollern ein deutlich vernehmbares Schnorcheln der Airbox. Das klingt schon alles sehr amtlich - zum Nachhören gibt es oben rechts den Soundcheck.
Der neue Motor dreht willig nach oben und läuft deutlich kultivierter als die älteren Desmo-V2s. Das wird allerdings nicht jedem gefallen, denn so nervig viele das rappelige Knattern der älteren Ducs fanden, so schön fanden es wiederum andere Fahrer. Wie auch immer: Die neue V2 geht ab wie Schmidts Katze und bestraft seinen Fahrer nicht gleich mit wildem Kettenschlagen, wenn der mal nicht schnell genug herrunterschaltet.

Noch cooler sind die Bremsen der neuen Multistrada V2. Vorne werkeln Brembo 4-Kolben Festsättel an zwei 320er Scheiben. Sie werden unterstützt von einer radialen Bremspumpe von Brembo, die die nötig Handkraft beim Verzögern auf ein Minimum reduziert. Stylemas gehen zwar noch eine Spur bissiger ans Werk, aber die M4-Brembos an unserer Testmaschine funktionieren auch wunderbar. Hinten hat die Maschine offenbar nicht so viel Gewicht, sodass die Bremse hinten sehr schnell in den ABS-Bereich regelt.
Garantie, Service und Wettbewerber
Noch erfreulicher wird es bei einem Blick auf Garantie und Service: Es gibt vier Jahre Garantie ohne Kilometer-Begrenzung. Der Service ist nur alle 15.000 Kilometer oder alle zwei Jahre fällig - sehr gut! Die Wettbewerber sind gar nicht so einfach auszumachen, weil die Duc Multistrada V2 eben eine Mischung aus Adventure- und Cross-Over-Bike ist. Wir würden mal folgende Maschinen mit in den Vergleich nehmen: Kawasaki Versys, Honda Africa Twin, Husqvarna Norden 901, KTM Adventure 890, Suzuki V-Strom 1050 und Triumph Tiger 900.
Fazit
Die neue Multistrada V2 ist gegenüber der Vorgängerin dank der Gewichtseinsparung deutlich verbessert in Sachen Fahrbarkeit und auch bei der technischer Ausstattung. Der Preis ist angesichts der üppigen technischen Helferlein und der verbauten Komponenten gerechtfertigt - auch im Vergleich zum Wettbewerb. Ducati nennt die neue Multi V2 eine Cross-Over - das ist sie auch, sie ist aber eben auch sehr gut geeignet für die wirklich lange Reise, insofern irgendwo auch ein waschechtes Adventure-Bike.Das Testbike wurde uns freundlicherweise von Bergmann & Söhne in Bremervörde zur Verfügung gestellt. Dort stehen übrigens sowohl eine V2S als auch eine V2 als Vorführer für Probefahrten bereit. Ihr könnt den Unterschied beim Fahrwerk also direkt miteinander vergleichen - falls ihr einen findet, schreibt uns bitte.
Preis/Verfügbarkeit/Farben/Baujahre
- Preis: 15.990€
- Gebraucht (3 Jahre alt): 0.000€
- Verfügbarkeit: Facelift seit 02/2025
- Farben: rot