Honda CMX 1100 Rebel im Test

Videotest des günstigen Japan-Cruisers mit dem Africa-Twin Motor.

Honda CMX 1100 Rebel im Test Fotos: Motorradtest.de
 
Die Honda CMX 1100 Rebel ist die große Schwester der bereits seit Jahren erfolgreichen CMX 500. Sie hat zwar den potenten Motor der Africa Twin, ist ansonsten aber in vielerlei Hinsicht tatsächlich mit der kleineren Rebel vergleichbar. Dietmar hat Platz genommen und schildert hier seine Eindrücke.

Testbike von Leser Andi aus Hamburg

Bevor es losgeht mit dem Testbericht, möchten wir uns erst einmal ganz herzlich bei unserem Leser Andi aus Hamburg bedanken, der uns seine Maschine aus dem Jahr 2021 für diesen Test zur Verfügung gestellt hat - danke Andi! Im Gegensatz zur A2 CMX 500 bringt die CMX 1100 fette 87 PS und 98 Newtonmeter Drehmoment an den Start. Das fühlt sich natürlich anders an und ermöglicht andere Fahrleistungen. Dennoch ist auch die 1100er eher ein gemütlicher Cruiser als ein Racer. 

Die Sitzposition ist sehr lässig, man sitzt aufgrund der geringen Sitzhöhe quasi auf der Straße und auch die vorne angebrachten Fußrasten sind typisch für einen Cruiser, obwohl dies bei einer Hardcore-Harley sicherlich noch extremer - sprich noch weiter vorne - ausfällt. 
 
Abmessungen CMX 1100
So sitzt es sich auf der Honda CMX 1100 Rebel - sehr lässig.

Das hat uns nicht gefallen...

Die Bremse vorne (Einzelscheibe, 330 mm) könnte für unseren Geschmack etwas deftiger zu Werke gehen. Es ist aus unserer Sicht sowieso erstaunlich, warum Cruiser so oft vorne nur mit einer Einzelscheibe ausgestattet sind. Die CMX 1100 Rebel wiegt immerhin 223 kg (fahrfertig), hier wäre eine Doppelscheibe sicherlich angebracht gewesen. Etwas nervig waren auch die Turbulenzen am Helm, wobei dies an der Scheibe des Testbikes lag. Normalerweise hat die CMX 1100 weder Batwings noch Scheibe, insofern dürfte dies dort nicht der Fall sein.
 
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By the way: Es gibt die CMX 1100 auch als "T"-Modell mit Frontverkleidung sowie Koffern. Die T kostet 11.960 Euro, also 700 Euro mehr als die Variante ohne T. Die T gibt es nur in Schwarz, die normale Version auch in Grau.
Foto: Honda
Links das T-Modell in Schwarz, rechts das Standardmodell in Grau
 
Die Federung der CMX 1100 ist okay, aber nicht besonders komfortabel. Vor allem hinten hätten wir uns etwas mehr Federweg gewünscht. Bei Fahrten durch Schlaglöcher gibt es einen ordentlichen Gruß an die Bandscheiben - aber auch das ist bei anderen Maschinen dieses Typs nicht besser.

360 Grad Rundgang um die Honda CMX 1100 Rebel

 

das hat uns gut gefallen...

Auf der positiven Seite gibt es zum Glück wesentlich mehr zu vermelden. Der Sound der großen Rebel ist wunderbar und dank 270 Grad Hubzapfenversatz schön bollerig. Zugegeben, sie klingt nicht wie eine echte V2 mit 1.800 Kubik, aber dennoch fanden wir den Sound passend und nicht zu übertrieben laut (Standgeräusch: 93 dbA).
 
Nächster Pluspunkt ist das Fahrgefühl, welches die CMX vermittelt. Man sitzt nicht nur lässig, man fährt auch so - und zwar von ganz alleine. Auch wenn der Africa-Twin Motor theoretisch jede Menge Punch bietet, lädt die Honda eher zum gemütlichen choppern ein. Wenn man mal einen Laster überholen muss, gibt es genug Reserven und man kann die CMX sogar annähernd sportlich bewegen, aber wer will das eigentlich?!
 

Die Maschine ist darüber hinaus aus sehr zugänglich. Sie lässt sich gut rangieren, ist von der Bedienung her sehr einfach und gibt dem Fahrer ein sicheres Fahrgefühl. Bei großen Cruisern hat man oft das Gefühl, das Bike fährt mit dem Fahrer, hier bei der Honda ist es zum Glück genau umgekehrt. Insofern bietet sich die CMX auch für Anfänger an, die gerne einen Cruiser fahren wollen. Die CMX 500 mit ihren 46 PS und 190 kg natürlich noch eher als die 1100er, aber auch die fährt sich für eine Maschine diesen Typs sehr flockig.

Abschließend noch ein Wort zum Qualitätseindruck: Der ist sehr gut. Zwar sind die Hebel nicht besonders edel und nur der Bremshebel ist in der Reichweite einstellbar, aber die Maschine fühlt sich so an, als würde nie etwas kaputt gehen - Honda eben. Die technische Ausstattung ist mit Fahrmodi (drei feste und ein konfigurierbarer), abschaltbarer Traktionskontrolle, Wheelie-Control (!), Voll-LED Licht, Tempomat sowie Warnblinker und USB-Anschluss mehr als okay. Das inverse LCD-Cockpit ist gut ablesbar und bietet alle nötigen Infos inkl. Ganganzeige, Benzinfüllstand und Bordcomputer-Infos - Klasse!

Fazit - was bleibt hängen

Die Honda CMX 1100 ist ein gediegener Cruiser mit guten Fahreigenschaften und einer kompletten Ausstattung. Im Gegensatz zu so manchem US-Schiff ist sie weder besonders schwer noch besonders schwer zu fahren. Sie bringt viel Spaß auf der Straße, hört sich gut an und eignet sich auch für Fahranfänger. Obwohl sie stattliche Abmessungen mitbringt, fühlt sich der Fahrer im Sattel nicht überfordert und hat das Bike nach sehr kurzer Eingewöhnungsphase schnell im Griff. Bedienung und Qualität sind Honda-typisch ohne Fehl und Tagel. Schöner Cruiser!

Nochmals vielen Dank an Andi aus Hamburg für die Leihe seiner Maschine. Demnächst folgen weitere Tests von LeserBikes, die sich auf unseren Videoaufruf gemeldet haben. Vielen Dank für die vielen Angebote!

Preis/Verfügbarkeit/Farben/Baujahre

  • Preis: 11.260 €
  • Gebraucht (3 Jahre alt): 9.500€
  • Verfügbarkeit: seit 2021
  • Farben: Schwarz, Grau
Pro & Kontra
Pro:
  • Souveräner Motor
  • brummeliger Sound
  • sehr zugängliche Maschine, auch für Anfänger geeignet
  • niedrige Sitzpostion, passt auch für kleinere Leute
  • sehr lässiges Fahrgefühl
Kontra:
  • Bremsen vorne könnten stärker sein
08.2023: Honda CMX 1100 Rebel im Test
Verkaufszahlen (Deutschland)
Gesamt: 3.266 Mid: 35318
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