Kawasaki Z500 SE im Test

Was kann das 2025er Naked-Bike aus Japan?

Kawasaki Z500 SE im Test Fotos: Motorradtest.de
 
 
Seit 2025 gibt es die Kawasaki Z500 nur noch in der SE-Variante für 6.345 Euro. Die Änderungen gegenüber der Standard Z500 halten sich zwar in Grenzen, dennoch ist das A2 Naked-Bike eine richtig gute Maschine. Wie sie sich fährt, haben Tanja und Dietmar ausprobiert.

Mehr Zeugs ohne großen Aufpreis

Damit wir das gleich abgefrühstückt haben, hier die Änderungen der SE gegenüber der nicht mehr erhältlichen Standard Z500: Die SE besitzt nun ein TFT-Farbdisplay mit Bluetooth-Connectivity, LED-Blinker, farbige Felgen und einen Motorschutz bzw. Bugspoiler. Nicht gerade ein üppiges Update, dafür ist der Preis aber auch nahezu gleich geblieben.
 
Motor, Fahrwerk und Bremsen bleiben unverändert. D.h. es gibt weiterhin eine konventionelle Telegabel und eine einfach anmutende Kastenschwinge. Trotzdem fährt sich die Z500 SE richtig gut, doch dazu kommen wir später. Zum Glück gibt es die SE nun in zwei Farben, nämlich in Schwarz-Grün und Schwarz-Rot. Ab dem kommenden Jahr löst dann eine Weiß-Rote SE die Schwarz-Rote ab.

Farbvarianten: Weiß-Rot erst ab 2026.
Farbvarianten: Weiß-Rot (links) erst ab 2026.
 
 
Die Z500 SE hat einen putzmunteren Reihentwin mit 451 ccm. Das Drehmoment liegt bei 42,6 Nm und die Höchstleistung von 45,4 PS wird bei 9.000 Umin abgegeben. Bei einem Fliegengewicht von nur 167 kg verhilft dies zu gar nicht mal üblen Fahrleistungen. Das war übrigens auch schon bei der Kawasaki Z400 der Fall.
 
 
Abmessungen und Sitzprobe
 
Die Sitzprobe auf der Z500 SE geht ohne Überraschungen über die Bühne. Man sitzt tief und schön integriert in der Maschine - kein Wunder, bei einer Sitzhöhe von lediglich 785 mm. Die Maschine macht einen kleinen Eindruck und sie ist es ja auch: Welches Bike ist schon unter 2 Meter lang und hat einen Radstand von nur 1,37 m? Für den Beifahrer gibt es ein Sitzbrötchen und zum Glück nicht allzu hoch montierte Soziusfußrasten. Der Sitzkomfort hinten ist allerdings eher bescheiden: Wenig Platz und nur ein Riemen zum Festhalten laden nicht gerade zu einer Fahrt an den Gardasee zu zweit ein.
 
Sitzprobe
So sitzt es sich auf der Kawasaki Z500 SE. Typische Naked-Bike Postition.

 

360 Grad Rundgang um die Kawa Z500 SE

Neues TFT Cockpit Beleuchtung vorne mit LED-Blinkern Beleuchtung hinten

Technik der Z500 SE

Das Cockpit der Z500 wurde umgestellt auf ein TFT-Farbdisplay. Es ist hell und sehr gut ablesbar und die wichtigsten Infos werden allesamt gleichzeitig angezeigt: Speed, Gang, Drehzahl, Benzinstand, Uhrzeit sowie ein Bordcomputer, der auch den Durchschnittsverbrauch und die Restreichweite liefert.

Es gibt sogar die Möglichkeit, die Maschine an ein Smartphone zu koppeln, allerdings kann man hier nur die Daten auslesen, eine Navigation ist nicht auf das Display zu zaubern - warum eigentlich nicht?

Das Licht wurde etwas modifiziert. Die SE kommt nun komplett in LED-Technik inkl. der Blinker, aber ohne automatische Blinker-Rückstellung. Der Hauptscheinwerfer beherbergt zwei gleichzeitig leuchtende Frontleuchten. Das Lichtdesign folgt dem Sugomi-Designprinzip der ganten Maschine. Das sieht für unseren Geschmack alles sehr harmonisch und ansprechend aus.

Die Bedienung der Z500 SE ist sehr einfach - es gibt ja auch nicht wirklich viel zu bedienen. Ach ja - an eine Warnblinkanlage hat Kawa auch gedacht. Schalter und Gedöns machen einen qualitativ hochwertigen Eindruck. Die Hebel leider nicht - aber die kann man ja austauschen.

Motor Reihentwin mit 45,4 PS und 42,6 Nm Drehmoment. Hat mehr Dampf, als man denkt!


So fährt sie sich

Der Soundcheck der Z500 SE geht in Ordnung. Klingt halt, wie eine 500er so klingt. Wen es interessiert, der klickt oben auf den Soundcheck. Die ersten Meter mit der Z500 SE erinnern natürlich sehr an die Z500: Fährt sich wie ein Fahrrad, was ein großes Kompliment ist! So leichtgängig kommt kaum ein anderen Bike um die Kurven, der kurze Radstand lässt grüßen.

Dennoch liegt das Nakedbike überraschend stabil auf der Straße und wirkt dabei weder nervös noch kippelig. Die Fahrwerkskomponenten sind immer noch genauso einfach wie bei der Vorgängerin: Konventionelle, nicht einstellbare Telegabel vorne, Kastenschwinge hinten. Das Fahrgefühl ist trotzdem enorm sicher. Das fühlt sich alles andere als billig an.

Bremsen vorne: Einzelscheibe mit 4-Kolben-Festsattel von Nissin Bremsen vorne: 310 mm Einzelscheibe mit 4-Kolben-Festsattel von Nissin. 
 

Der Motor der SE macht richtig Spaß!  Die Maschine sprintet in ca. 5,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h, nicht übel. Der Motor dreht willig bis 10.000 Umdrehungen, ohne dass ihm obenrum die Puste auszugehen scheint. Der Reihentwin hat auch untemrum schon ausreichend Punch. Durch die kurze Überseztung der Gänge muss man allerdings trotzdem viel schalten. Das ist aber egal, denn aufgrund leichtgänigen Kupplung und des exakten 6 Gang Getriebes macht das ebenfalls viel Spaß.
 
Die Bremsen der Z500 sind okay, mehr allerdings auch nicht. Man muss aufgrund der Einzelscheibe schon ein wenig Handkraft einsetzen, wenn man vorne eine starke Verzögerung bekommen möchte. Das können die Wettbewerber teilweise dann doch besser. Das ABS funktioniert dagegen vorne wie hinten tadellos und greift nicht zu früh ein.
 
neue Seitenansicht
 
Das Fahrwerk der Z 500 SE ist tendenziell eher weicher als straff. Alleine auf der Landstraße ist das eine gute Einstellung, zu zweit dürfte vor allem das Federbein hinten aber gerne noch etwas straffer sein. Zum Glück ist die Federvorspannung hinten einstellbar - und das sollte man bei der Fahrt mit Beifahrer auch wirklich machen. Als Reifen kommt übrigens kein Billo-Gummi zum Einsatz, sondern der Dunlop Sportmax GPR.
 
Die Garantie der Kawasaki Z500 SE liegt bei 4 Jahren, der Service ist alle 12.000 Kilometer oder einmal pro Jahr fällig. Als Wettbewerber kommen folgende Bikes in Frage: Honda CB 500 Hornet / Yamaha MT-03 / KTM 390 Duke und  Triumph Speed 400.

>>> Datenvergleich Kawasaki Z500 vs. A2-Nakedbikes <<<

Fazit

Ganz ehrlich: So ganz haben wir nicht verstanden, warum Kawa nun unbedingt eine SE statt der normalen Z500 auf den Markt bringen musste. Wollte man nur einen höheren Preis rechtfertigen? Egal, so viel teurer ist sie ja nicht geworden - und es ist nach wie vor ein richtig gelungenes A2-Nakedbike! Vor allem der putzmuntere Motor und das - wenn auch einfache - wunderbar ausgewogene Fahrwerk der Z500 SE bereiten einfach ganz viel Fahrspaß. Die Maschine gehört zu den flinkeren A2-Maschinen, auch weil sie so leicht ist. Netter Nebeneffekt: Sie lässt sich spielereich fahren.
 
Das Testbike wurde uns freundlicherweise von Motorrad Ruser in Haseldorf für diesen Test zur Verfügung gestellt. Dort steht die neue Kawasaki Z500 SE als Vorführer und freut sich auf Probefahrer. Die Strecken rund um Haseldorf eignen sich perfekt für eine ausgiebige Proberunde, also auf gehts zu Motorrad Ruser. Dort gibt es übrigens auch Vorführer bzw. Motorräder von KTM und Yamaha.

Preis/Verfügbarkeit/Farben/Baujahre

  • Preis: 6.345 €
  • Gebraucht (2,5 Jahre alt): 5.500€
  • Baujahre: 2024-heute
  • Farben: schwarz-grün, schwarz-rot
Pro & Kontra
Pro:
  • sehr leichtes Bike
  • agiles Fahrverhalten
  • drehwilliger Motor
  • ausgewogenes Fahrwerk
  • superleichte Kupplung
  • für jederfrau geeignet
Kontra:
  • Hebel könnte schöner und einstellbar sein
  • schönes TFT-Cockpit, aber kein Navi möglich
10.2025: Kawasaki Z500 SE
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