Yamaha MT-07 (2025) im Test

Was ist neu / besser / anders bei der Yamaha MT-07 Modell 2025

Yamaha MT-07 (2025) im Test Fotos: Motorradtest.de
 
Die neue MT-07 von Yamaha wurde in vielerlei Hinsicht upgedated. Zeit also für einen neuen Test! Was alles neu ist und wie sich die MT-07 2025 fährt, haben Markus und Dietmar bei einer Probefahrt abgecheckt.

Und ab geht der Fuchs.

Fangen wir mal mit den Basics an. Die neue MT-07 hat ein neues Frontdesign bekommen, ist aber immer noch als ganz klar als "Dark Side of Japan" erkennbar. Die Lichtmaske hat nun einen Projektionsscheinwerfer und zwei LED-Lichtstreifen. Eine neue Farbe gibt es natürlich auch zur Saison 2025: Statt "Midnight Cyan" ist nun "Ice Storm" erhältlich. Weiterhin werden die Vorjahresfarben "Tech Black" und "Icon Blue" angeboten. Ohne das automatisierte Schaltgetriebe Y-AMT kostet die MT-07 jetzt 8.524 Euro, mit AMT sind es 500 Euro mehr.

Farben der MT07 Saison 2025
 
Farbauswahl: Schwarz, Blau, Weiß-Cyan. Wir würden die Schwarze nehmen.
 
 
Was ist neu?
 
Neu ist neben dem AMT und dem geänderten Design auch der Rahmen und die leichteren Spin-Forged Felgen. Die MT-07 wiegt jetzt trotz vieler neuer Features immer noch sehr leichte 182 kg fahrfertig. Und endlich hat nun auch die MT-07 eine 41mm Upside-Down-Gabel erhalten - das wir das noch erleben dürfen! Noch wichtiger sind die neuen radial angebrachten Bremssättel, die die MT-07 zu extrem guten Verzögerungswerten verhelfen.
 
Auch beim Sound-Design hat Yamaha Hand angelegt: Das Ansauggeräusch ist nun deutlicher vernehmbar als zuvor. Es gibt außerdem ein neues 5 Zoll TFT Farbdisplay sowie komplett neu gestaltete Schalter. Die Blinker-Schalte hat die MT-07 - wie so einige andere Features - aus der MT-09 übernommen. Der Lenker ist flacher und die Fußrasten sind etwas tiefer angebracht. Last but not least wurde der Motor auf Euro5+ homologiert und hat bei der Überarbeitung ein spürbar breiteres Drehzahlband inkl. mehr Punch aus dem Keller erhalten.
 
Alles schön neu hier. Ergonomische Schalter- und Bedienelemente und gute Rücksicht dank breiter Spiegel.
 

Abmessungen und Sitzprobe Yamaha MT-07
 
Die geänderte Fußrasten- und Lenkerposition hat der MT-07 gut getan. Man sitzt etwas entspannter, der Kniewinkel ist komfortabler und insgesamt wirkt die Maschine erwachsener. Okay, das sind jetzt keine Welten im Gegensatz zum Vorgänger, aber trotzdem ist der Unterschied spürbar. 
 
Die Sitzbank scheint etwas flacher zu sein und ist recht straff, trotzdem fühlt es sich gut an im Sattel der MT-07. Durch das geringe Gewicht ist auch das Rangieren der Maschine eine einfache Angelegenheit. Der Blick nach hinten ist dank der breiten Spiegel sehr gut. Der Sozius sitzt erhöht und schaut über den Fahrer. Der Soziuskomfort ist natürlich nicht mit Adventure-Bikes vergleichbar, aber gar nicht so übel wie sonst üblich bei Nakedbikes.
 
Sitzprobe
So sitzt es sich auf der Yamaha MT-07 2025.

360 Grad Rundgang um die Yamaha MT-07

Cockpit Licht vorne Beleuchtung hinten

Technik der MT-07 2025

Das neue 5" TFT-Farbdisplay lässt sich gut ablesen, spiegelt aber reichlich. Es gibt dank Garmin StreetCross App eine kostenlose Vollkarten-Navigation - sehr gut! Das Display kennt vier verschiedene Anzeigearten (Themes) und lässt sich dank des ebenfalls neuen Menü-Schalters links einfach bedienen. Keyless Ride gibt es nicht, brauchen wir auch nicht.

Die technischen Helferlein können sich ebenfalls sehen lassen: Ride by Wire ist dabei, ebenso zwei fertige Fahrmodi und ein Custom-Mode, bei dem das Motormapping und die Stärke der Traktionskontrolle eingestellt werden kann. Also nicht zu viel Schnickschnack, aber auch nicht zu wenig.

Kurven-ABS und eine schräglagenabhängige Traktionskontrolle hat sich Yamaha gespart. Gegen Aufpreis gibt es einen QuickShifter, Heizgriffe, Tempomat und das sehr gut funktionierende Y-AMT, welches wir bereits im Test der MT-09 beschrieben haben.

Licht-technisch kommt alles in LED, inkl. der Blinker. Neu ist ein Not-Stopp-System, welches den Warnblinker bei starker Bremserei aktiviert. Neu ist auch der Blinker-Schalter, der sowohl ein 3 Sekunden Blinken zum Beispiel beim Spurwechsel ermöglicht und eine automatische Blinker-Rückstellung ist ebenfalls an Bord - sehr gut!

Auspuff und Schwinge Schöne Schwinge, schöner Endtopf, schönes Ding.
 
 

So fährt sie sich

Der Sound der neuen MT-07 kann sich hören lassen. Munter bollert der kleine Auspuff vor sich hin, ohne das es von draußen nervig laut wird. Auf dem Bike selbst klingt das Ganze sogar wegen des bereits angesprochenen neuen Sound-Designs noch besser. Am besten, Ihr hört selbst mal rein: Sound rechts oben.
 
So, genug geschnackt, jetzt wollen wir mal sehen, wie sich die Änderungen auf das Fahrverhalten auswirken. Zunächst einmal hat sich der grundsätzliche Charakter der MT-07 zum Glück nicht geändert. Es handelt sich nach wie vor um ein wuseliges und agiles Naked-Bike, welches sich sehr einfach fahren lässt. Die Maschine ist ja nicht besonders groß und hat einen kurzen Radstand - und das merkt man eben auch beim Fahren. Sie geht willig in Kurven und Schräglage und ist dabei dennoch überraschend stabil. Kein nervöses Rumgekibbel, die Maschine liegt gut auf der Straße und vermittelt Vertrauen.
 
MotorDer hat Power: Yamaha CP3 mit 73,4 PS und 68 Nm Drehmoment bei 6.500 Umin.
 
 
Und dann der Motor! Schon immer war der CP2 Reihentwin ein für seine Klasse kräftiges Aggregat, bei der neuen MT-07 fühlt sich das Ganze aber nochmal stärker an. Die Maschine beschleunigt super und auch beim Durchzug gibt es nichts zu meckern. Vermutlich liegt das zum einen am geringen Gewicht und zum anderen am neuen Mapping, das im mittleren Drehzahlbereich mehr Dampf zur Verfügung stellt. Natürlich ist eine MT-09 nochmal kräftiger, aber der Abstand ist aus unserer Sicht geringer geworden.
 
Das die neue USD-Gabel nicht einstellbar ist, kümmert uns wenig. Sie macht einen guten Job und vermittelt gute Rückmeldung von der Straße. Gleiches gilt für das Zentral-Federbein, welches in der Vorspannung und in der Zugstufe einstellbar ist. Die Abstimmung des Fahrwerks ist straff, ohne zu nerven. Die Federwege liegen vorne und hinten bei 130 mm - typisch für Nakedbikes. Es gibt sicherlich aufwendigere und hochwertigere Fahrwerkskomponenten, aber vermisst haben wir hier nichts.
 
Bremsen Diese Bremsen bremsen überraschend gut. Nun radial angeschlagene Advics 4-Kolben Festsättel.
 
 
Ein besonderes Lob verdienen sich die Bremsen der MT-07. Mit etwas Handkraft beißen die jetzt radial angeschlagenen Bremssättel richtig fest zu und sorgen für eine überraschend gute Verzögerung. Vorsicht bei einer ersten Not-Bremsung - man fällt fast vorne rüber! Am besten langsam herantasten an die maximale Bremsleistung. Sollte man sowieso bei jedem neuen Motorrad machen.
 
Die Garantie der Yamaha MT-07 liegt bei drei Jahren, das normale Service-Intervall bei 10.000 Kilometern oder einmal jährlich. Wettbewerber gibt es bei den Naked-Bikes dieser Kragenweite jede Menge: Suzuki GSX-8S, Honda CB 750 Hornet, Triumph Trident 660, Kawasaki Z650 und KTM 790 Duke. Preislich steht die MT-07 angesichts ihrer Austattung gut da. Und ein automatisiertes Schaltgetriebe (don't call it "Automatik") gibt es sonst weit und breit nirgendwo.
 
 

Fazit

Yamaha hat an den richtigen Stellen nachgebessert. Die neue MT-07 hat nun eine zeitgemäße Ausstattung mit tollen Bremsen und sinnvollen technischen Helferlein. Der Motor ist munter wie eh und je und fühlt sich nun dank neuem Mappings jetzt sogar noch ein bisschen kräftiger an. Wir sind gespannt, ob die neue MT-07 wieder den Sprung unter die Top 5 schafft. Vermutlich werden auch wieder viele Frauen gefallen finden an diesem Update - zumindest war dies bislang stets der Fall bei der MT07.
 
Das Testbike wurde uns netterweise vom Yamaha Zentrum Hamburg zur Verfügung gestellt. Dort steht die MT-07 als Vorführer und freut sich über jede Menge Probefahrer. Der Händler liegt verkehrsgünstig an der A7/A23 und über die A23 sind auch recht schnell Landstraßen erreichbar. Macht Eure Probefahrt bitte nicht in Hamburg, das hätte die MT-07 nicht verdient!

Preis/Verfügbarkeit/Farben/Baujahre

  • Preis: 8.500€
  • Gebraucht (3 Jahre alt): 6.000€
  • Baujahre: seit 2014 
  • Farben: schwarz, blau, weiß-cyan
Pro & Kontra
Pro:
  • neues TFT-Display mit Navi-Lösung
  • kräftige Bremse
  • überraschend potenter Motor
  • schönes Ansaug-Geräusch
  • agiles Fahrverhalten
  • Spaß-Granate!
Kontra:
  • Hm. Fällt uns gerade nix ein.
03.2025: Yamaha MT-07 (2025)
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