Triumph Scrambler 400 X im Test (Baujahr 2024)
Schwestermodell der Speed 400 als Scrambler-Variante
Fotos: Motorradtest.de
Die neue Triumph Scrambler 400 X ist ein in Indien gefertigtes A2 Bike mit cooler Optik. Sie ist im Gegensatz zum Schwestermodell Speed 400 größer und bietet eine auch für größere Leute deutlich entspanntere Sitzposition. Tanja und Dietmar haben sie zu einem Testride ausgeführt. Starker Auftritt
Bei der neuen Scrambler 400 X finden sich einige wichtige Unterschiede zur
Speed 400: Längere Federwege, höhere Sitzposition, höher montierter und breiterer Lenker, Auspuff in Scrambler-Optik und vor allem ein 19 Zoll großes Vorderrad. Dazu kommen Metzeler Karoo Street Reifen, die nicht nur sehr cool aussehen, sondern auch einen Ausritt ins Gelände ermöglichen. Der Preis steigt durch diese Updates auf 6.295 Euro - immerhin 700 Euro mehr als die kleiner wirkende Speed, die als Nakedbike natürlich für die Straße ausgelegt ist.
Erhältich ist die Triumph Scrambler 400 X in den drei Farben Rot, Khaki und Schwarz. Sie ist optisch stark an die
Scrambler 900 angelegt, die mit 11.445 Euro allerdings preislich in einer anderen Liga spielt. Es gibt im Zubehörshop von Triumph jede Menge cooles Zubehör, u.a. Seitentaschen, Windschilder und einen hoch gelegten Fender/Kotflügel. Schade: Speichenfelgen sind leider nicht erhältlich.
Farbauswahl: Schwarz-Silber, Khaki und Rot. Dietmar mag die grüne, Tanja die rote...
Abmessungen und Sitzprobe
Die Sitzposition der Scrambler 400 X ist auch für Personen größer als 1,80m äußert angenehm. Die längeren Federwege (150 mm) und die höhere Sitzbank (835 mm) sowie der hohe Lenker lassen den Piloten/die Pilotin sehr aufrecht und aufgeräumt Platz nehmen. Die Sitzbank entpuppt sich zudem als sehr bequem und so sollten längere Strecken - auch zu Zweit - kein Problem sein. Das Rangieren und Manövrieren geht dank des Gewichts von nur 178 kg (fahrfertig) ebenfalls leicht von der Hand. Die Sitzergonomie der Scrambler 400 X ist ohne Frage eine der Stärken dieser Maschine.
So sitzt es sich auf der Triumph Scrambler 400 X.
360 Grad Rundgang um die Triumph Scrambler 400 X
Technik der Triumph Scrambler 400 X
Das Cockpit der Scrambler ist dem der Speed 400 identisch. Es gibt einen analogen Speedometer, alle anderen Infos inkl. der Drehzahl werden digital über das gut ablesbare LC-Display angezeigt. Der Gang wird ebenso angezeigt wie der Benzinfüllstand sowie ein Bordcomputer, der per i-Schalter links am Lenker durchgeskippt werden kann. Die Traktionskontrolle kann abgeschaltet werden, ebenso das ABS am Hinterrad.
Fahrmodi, Schräglagensensorik und ähnliches gibt es nicht, man vermisst es aber auch nicht bei einer Maschine mit 40 PS. Dafür ist die Bedienung umso einfacher: Nach wenigen Sekunden hat man die Maschine im Griff, fühlt sich sicher und wird durch gar nichts abgelenkt - super!
Die Beleuchtung inkl. der Blinker ist komplett in LED ausgelegt. Es gibt außerdem ein LED-Tagfahrlicht, welches per Schalter mit dem Abblendlicht gewechselt werden kann. Optisch macht die Scrambler 400 X wie gesagt ordentlich was her - das gilt für das Licht genauso wie für den Rest dieser wirklich schönen Maschine.
So klingt sie und so fährt sie sich
Der Sound der Scrambler 400 X ist eher zurückhaltend. Es brabbelt zwar Scrambler-typisch aus der Doppeltüte, aber nicht zu laut und nicht zu krawallig. Mit 91 dbA ist das eingetragene Standgeräusch überraschend gering. Den Sound könnt ihr euch oben rechts anhören.
Auf der Straße zeigt sich dann das geringe Gewicht und der moderate Radstand. Die Maschine ist sehr wendig, wenn auch nicht ganz so kurvengierig wie die Speed 400. Das liegt sicherlich am 19 Zoll Vorderrad und an der in Serie aufgezogenen Mischbereifung. Trotzdem: Mit ihren 178 kg lässt sich die Scrambler supereinfach und auch recht präzise durch Kurven zirkeln. Sie ist nicht kippelig und vermittelt eine vertrauenserweckende Straßenlage. Damit kommen auch Anfänger klar, ohne dass es für alte Hasen langweilig sein würde.
Gut zu sehen: Schöne und wertig wirkende Zweiarmschwinge aus Aluminium.
Die Bremsen der Scrambler 400 X reißen keine Bäume aus, sind aber okay. Vorne muss man schon ein bisschen zupacken, damit die radial montierte 4-Kolben Bremszange von Bybre zünftig in die 300er Einzelscheibe beißt. Hinten werkelt ein Einkolben-Schwimmsattel - also eine typische Bestückung für ein A2 Bike. Nicht so toll ist der billig wirkende Kupplungshebel, der auch nicht in der Reichweite einstellbar ist. Immer wieder merkwürdig, dass die Hersteller hier offenbar 1,27 Euro Fertigungskosten einsparen wollen...
Das Fahrwerk ist bis auf die Federvorspannung am Federbein nicht einstellbar. Vorne findet sich eine gold eloxierte USD-Gabel von Showa mit 43 mm Durchmesser. Die Federwege betragen vorne wie hinten 150 mm, damit lässt sich dann auch leichtes Gelände mühelos durchqueren. Insgesamt ist das Fahrwerk etwas straff gefedert, ohne dabei unkomfortabel zu werden.
Die Leistung der Maschine geht für die A2-Klasse zwar in Ordnung, trotzdem hätten wir uns 45 bis 48 PS gewünscht. Der letzte Kick fehlt der Scrambler, was man z.B. bei Überholmanövern oder zu zweit dann eben doch merkt. Okay: A2 Maschinen sind nie der große Burner, aber gerade bei dieser ansonsten so tollen Maschine wären 48 PS sicherlich die Kirsche auf der Sahne gewesen.
Die Garantie bei der Triumph Scrambler liegt bei sehr guten vier Jahren. Der Service ist alle 16.000 Kilometer oder einmal jährlich nötig. Das sind allesamt gute Werte, die den Geldbeutel schonen. Als Wettbewerber sehen wir die Honda CL 500, die Fantic Caballero 500 Scrambler, die Royal Enfield Scram 411 sowie die Benelli Leoncino 500 Trail. Hier der Datenvergleich dieser vier A2-Scrambler-Bikes:
Fazit
Kein Wunder, dass es die Scrambler 400 X im Juni 2024 in die Top 10 der Neuzulassungen in Deutschland geschafft hat: Für nur 6.295 Euro stellt Triumph hier eine bildschöne und gut gemachte Maschine auf die Straße, die nicht nur A2 Aspiranten ansprechen dürfte. An der einen oder anderen Stelle merkt man zwar diesen günstigen Preis, alles in allem ist die 400 X aber ein gut gemachter Scrambler, der sich auch für größere Leute eignet.
Das Testbike wurde uns vom
Triumph Flagship-Store "Q-Bike" in Hamburg
Rothenburgsort zur Verfügung gestellt. Dort steht nicht nur die 400 X als Vorführer zur Verfügung, sondern auch das Nakedbike-Pendant Triumph Speed 400. Wer zwischen diesen beiden Bikes schwankt, kann bei Q-Bike beide Maschinen ausprobieren!
Preis/Verfügbarkeit/Farben/Baujahre
- Preis: 6.295 €
- Verfügbarkeit: Seit 2024
- Farben: Rot, Khaki, Schwarz
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