Yamaha MT-09

Yamaha MT-09 2024 im Test (Baujahr 2024)

Was macht die 4. Generation der MT-09 anders bzw. besser?

Yamaha MT-09 2024 im TestFotos: Yamaha / Motorradtest.de
 
Die Yamaha MT-09 gibt es bereits seit 2013. Mit der neuesten 4. Generation der MT-09 trimmt Yamaha sein Naked-Bike noch mehr Richtung Sport. Es gibt aber auch jede Menge technische Updates und eine bessere Ausstattung. Dietmar war bei der Präsentation der neuen MT-09 auf Lanzarote dabei und schildert hier seine Eindrücke der neuen Maschine.

Es lebe der Sport!

"Never change a running system", heißt es doch so schön. Yamaha sieht das offenbar anders und verpasst der erfolgreichen MT-09 jede Menge Updates, die aus einem guten ein sehr gutes Naked-Bike machen sollen. Natürlich gibt es zum Modelljahr 2024 auch neue Farben und neue Preise. Die MT-09 kostet 11.199 Euro und steht ab im März 2024 in den Farben Icon Blue, Midnight Cyan und Tech Black bei den Händlern.
Farben
 
Das Bodywork der MT-09 wurde neu gestaltet und am auffälligsten ist dies an der Lampenmaske zu erkennen. Aber keine Sorge: Auch die neue MT-09 verschreibt sich wieder dem kantigen "Dark Side of Japan" Look, den viele Leute so mögen.
 
Abmessungen & Sitzergonomie
Eine wesentliche Änderung gegenüber dem Vorgängermodell ist die Sitzposition. Der Lenker wurde tiefer montiert und die Fußrasten weiter nach hinten und etwas höher positioniert. Dies führt zu einer nicht mehr ganz so aufrechten und eher Vorderrad orientierten Sitzposition. Der Kniewinkel wurde durch diese Änderungen allerdings etwas spitzer und generell kann man sagen, dass die MT-09 nicht gerade das beste Motorrad für Riesen ist.
 
Das war aber bei den Vorgängern auch schon so und auch die Abmessungen haben sich kaum geändert: Die Maschine wiegt fahrfertig leichte 193 kg und besitzt einen Radstand von 1,43. Die neu gestaltete Sitzbank ist nun zweiteilig. Beim Beschleunigen stützt der Soziussitz den Fahrer, was gefühlt zu einer verbesserten "Sitzsicherheit" führt.

Abmessungen
So sitzt es sich auf der neuen MT-09. Mehr Nakedbike-Style und weniger aufrecht als zuvor.
 


neues Cockpitneue LampenmaskeRücklicht

Technik der Yamaha MT-09

Die MT-09 bekommt ein neues 5" Zoll TFT-Farbdisplay und sämtliche Schalter wurden neu designt. Vier Cockpit-Themes stehen zu Verfügung und per "Garmin StreetCross" App kann nun eine Vollkarten-Navigation auf das Display gezaubert werden. Die App ist kostenlos und lässt sich mit dem ebenfalls neuen Joystick gut bedienen. Rechts gibt es nun einen Mode-Schalter, mit dem sich die fünf Fahrmodi (Rain, Street, Sport + zwei User-Modes) sehr leicht und auch während der Fahrt aktivieren lassen.

Die schon beim Vorgängermodell reichhaltige technische Ausstattung wurde nochmals erweitert. Schräglagensensorik ist ebenso an Bord wie Wheelie- und Slide-Control sowie ein Tempomat. Neu ist der Back Slip Regulator, der über die Steuerung des Drehmoments verhindert, dass das Hinterrad bei starken Bremsmanövern blockiert.

Außer einem Radar hat die neue MT-09 nun also alles an Bord, was es so gibt. Sogar der neue QuickShifter der Tracer 9 GT+ ist in Serie dabei. Dieser kann egal bei welcher Gasgriffstellung nach oben oder unten kupplungsfrei schalten und macht das auch sehr smooth. Voll-LED inkl. der Blinker ist genauso dabei wie ein NotStopp-Warnblinker System. Neu ist der Blinkerschalter, der Kurzblinken ermöglicht und sich auch automatisch zurückstellt. Für unseren Geschmack dauert die Rückstellung allerdings deutlich zu lang.

Die Bedienung der neuen MT-09 ist wirklich sehr gelungen. Man kommt sofort mit den neuen Schaltern klar und auch das Einstellen und Konfigurieren der Fahrmodi und der vielen Assistenzsysteme sowie der Navigation ist kinderleicht. Hier hat Yamaha ein spürbaren Schritt nach vorne gemacht.

image

So fährt sie sich

Bevor wir die ersten Meter auf Lanzarote mit der neuen MT-09 zurücklegen, geben wir einmal kurz Gas, um die neue Soundkulisse zu checken. Yamaha hat die Lufteinlässe von drei Kanälen auf zwei Kanäle geändert und tatsächlich klingt die Maschine noch einen Tick aggressiver als die vorherigen Modelle. 


 
Das Standgeräusch beträgt nun moderate 94 dbA und nach Angaben von Yamaha hat man den Sound dahingehend geändert, dass man Außenstehende weniger nervt, als Fahrer aber noch mehr Sound und Lautstärke abbekommt als beim Modell 2021. Wie auch immer: Der Dreizylinder faucht trotz Euro5+ wie eh und je und sprötzelt nun sogar ein bisschen, wenn man vom Gas geht - Herrlich!
 
Die Gruppe der Journalisten setzt sich in Bewegung und nun heißt es für Dietmar wieder: Bloß nicht den Anschluss verlieren, denn getrödelt wird solchen Presse-Fahrten wirklich nicht. Mit der MT-09 2024 ist das aber kein Problem, denn die Maschine ist derart agil und der Motor hat so viel Kraft, dass man nur kurz einmal am Hahn drehen muss und schon dem Vordermann fast im Getriebe hängt. Der 890 ccm Triple hat gefühlt so viel Dampf wie ein 150 PS Gerät. Kaum zu glauben, dass "nur" 119 Pferdchen am Start sein sollen! Das war aber schon immer so, der Yamaha CP3 bringt gefühlt wesentlich mehr Leistung und Drehmoment auf die Straße, als das Datenblatt dies vermuten lässt.
 
 
Das Fahrwerk der MT-09 wurde 2024 straffer abgestimmt, was man vor allem an der Gabel merkt. Die neue Sitzposition, die neue Dämpfung und der ebenfalls neue Bridgestone S23 ermöglichen in Summe eine sportlichere Fahrweise, obwohl das bei den Vorgängern natürlich auch schon nicht von schlechten Eltern war. Trotzdem: Die Rückmeldung des Vorderrads ist noch besser und irgendwie schreit die ganze Maschine nach einer sportlicher Kurvenhatz. 
 
Besonders gut haben uns auch die Bremsen gefallen. Neu ist die Radial-Bremspumpe von Brembo, ansonsten werkeln wie üblich vorne 4-Kolben Bremssättel von Advics an zwei 298er Scheiben vorne und hinten eine Nissin-Zange. Das Bike bremst wie von selbst und natürlich ist auch ein Kurven-ABS mit von der Partie.
 
Den Verbrauch gibt Yamaha mit 5 Litern auf 100 km an. Wir hatten bei unserer 210 km langen Testfahrt quer über die Insel Verbräuche von 4,9 bis 5,5 Litern. Angesichts der flotten Fahrweise hat mich das doch überrascht. Der Tankinhalt von unverändert 14 Litern ermöglicht so eine Reichweite von immerhin knapp 300 Kilometern. Der Tank ist übrigens etwas breiter geworden und ein wenig nach unten gerutscht. Hätte Yamaha das während der Präsentation nicht erwähnt, wäre mir das allerdings kaum aufgefallen.
 
 
Zu guter Letzt noch ein Wort zum Windschutz - den gibt es nicht. Wie üblich bei Naked-Bikes liegt der Helm komplett im Wind und so gibt es denn auch keine störenden Turbulenzen. Auf Lanzarote war es während unseres Testtages sehr windig und sogar Nebel und Regen waren dabei. Auf einem Nakedbike ist man dem Wetter gnadenlos ausgeliefert, aber hat mich das gestört? Nicht die Bohne!
 
Auf langen Autobahn-Etappen muss man sich allerdings mit dem Winddruck abfinden. Natürlich gibt es im Zubehör diverse Scheiben, die Abhilfe versprechen, aber dann auch die hübsche Optik zerstören. Ich würde die MT-09 daher so nackig belassen, wie sie in Serie geliefert wird.
 

Fazit

"Spaßgranate", so lässt sich die neue MT-09 am besten in einem Wort zusammenfassen. Dies haben wir bei den Tests der älteren MTs allerdings auch schon gesagt und zum Glück hat Yamaha nicht vergessen, dass dies die DNA dieser Maschine ist.
 
Die Updates haben dem 2024er Modell gut getan, vor allem in Sachen Bedienung. Die Qualitätsanmutung und die technische Ausstattung wurde nochmals verbessert und der Preis von 11.199 Euro geht vor allem im Vergleich zu den Wettbewerbern komplett in Ordnung. 
 
Also, auf geht´s zum Yamaha Händler und zumindest Probesitzen ist Pflicht. Wem die MT-09 zu klein ist, dem empfehle ich ein zweites Probesitzen auf einer XSR 900. Die ist technisch sehr ähnlich, bietet größeren Piloten aber etwas mehr Platz. Wie auch immer: CP3 rules!

Preis/Verfügbarkeit/Farben/Baujahre

  • Preis: 11.199 €
  • Gebraucht (3 Jahre alt): 0.000€
  • Baujahre: MT-09 seit 2013
  • Verfügbarkeit: 4. Gen. ab 03/2024
  • Farben: Schwarz, Cyan, Blau
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Zubehör für die
MT-09

  • Moneta
  • Polo
  • Amazon

Pro & Kontra

  • Spaßgranate
  • Starker Motor mit Druck und Charakter
  • Fauchende Triple-Soundkulisse
  • technisch bereis in Serie voll ausgestattet
  • butterweicher QuickShifter
  • agiles, wendiges Fahrverhalten
  • Kupplungsgehäuse ragt rechts weit heraus
  • Blinker-Rückstellungsintervall zu lang

Neuzulassungen der MT-09

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Von unserem Team geprüft:

Allgemein

Typ
Naked
UVP
11.199 €

Abmessungen

Länge
2.090 mm
Höhe
1.145 mm
Gewicht
189 kg
Sitzhöhe
825 mm
Radstand
1.430 mm

Fahrleistungen & Reichweite

0 auf 100
3,3 s
Tankinhalt
14 l
Verbrauch
5 l
Reichweite
280 km
Höchstgeschw.
235 km/h

Motor & Kraftübertragung

Motorbauart
Reihe
Zylinderzahl
3
Kühlung
flüssig
Hubraum
890 ccm
Bohrung
78 mm
Hub
62,1 mm
Leistung
119 PS
Drehmoment
93 NM
Ganganzahl
6
Antrieb
Kette

Fahrwerk & Bremsen

Rahmen
Brückenrohrrahmen
Federung vorn
Upside-Down 41 mm
Federweg:
130 mm
Federbein hinten
Monofederbein
Federweg:
177 mm
Aufhängung hinten
Zweiarmschwinge
Bremsen vorne
Doppelscheibe
298 mm
Reifen vorne
120/70 ZR17
Bremsen hinten
Scheibe
245
Reifen hinten
180/55 ZR17
ABS
Kurven-ABS

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