








Honda CB 1000 Hornet SP im Test
157 PS Nakedbike-Rakete für unter 12.000 Euro

Die Honda CB 1000 Hornet ist nach der 750er und 500er die dritte Hornet, die diese Nakedbike Modellreihe nach oben abrundet. Aber sind 157 PS wirklich genug? Haha. 120 PS hätten ja eigentlich auch gereicht, aber mit dem modifizierten Fireblade Motor wird die große Hornet zur echten Granate. Volker und Dietmar haben eine Runde gedreht.
Bock auf Asphalt zum Glühen bringen?
Beginnen wir mit der Überraschung schlechthin: Die neue Hornet 1000 SP kostet nur 11.500 Euro, die Standard-Hornet sogar nur 9.700 Euro (ohne Überführung). Da muss sich die Konkurrenz ganz schön warm anziehen. Lediglich die Kawasaki Z900 kann da mithalten, alle anderen Wettbewerber dieser Kragenweite sind teils spürbar teurer.
Wer glaubt, dass man angesichts des Preises nur Magerkost bekommt, der hat sich geschnitten. Produziert wird die CB 1000 Hornet SP übrigens in Japan - erstaunlich! Sowohl die Standard als auch die SP sehen scharf aus und lassen schon von weitem keine Zweifel daran aufkommen, wer hier besser Platz machen sollte.
Der Mehrpreis für die SP von 1.800 Euro beschert folgende Zusatz-Ausstattung:
- 5 PS und 3 Nn mehr Drehmoment
- Öhlins TTX 36 Federbein (statt Showa)
- Brembo Stylema Bremsen vorne (statt Nissin)
- gold eloxierte Gabel und Felgen
- edle Lackierung "Matt Ballistic Black Metallic"

Abmessungen und Sitzprobe
Die CB 1000 Hornet ist ein Streetfighter reinsten Wassers. Das merkt man spätestens beim Aufsitzen: Breiter Lenker, Fußrasten nach hinten und oben versetzt, Vorderrad orientiertes Sitzen mit sportlicher Neigung nach vorne. Der Kniewinkel bei Dietmar mit seinen langen Beinen war schon recht spitz, was aber bei der Testfahrt nicht genervt hat. Der Beifahrer-Komfort ist ... naja, lassen wir das.

So sitzt es sich auf der Honda Hornet 1000 & SP.
360 Grad Rundgang um die Honda CB 1000 Hornet SP



Technik der Hornet 1000 SP
Das Cockpit der neuen Hornet besteht aus einem 5 Zoll TFT Farbdisplay, wie es Honda derzeit gerne in viele Modelle einbaut. Es ist sehr gut ablesbar, hat drei verschiedene Ansichten und über die Honda RoadSync App lässt sich auch eine Navigation auf das Display legen.
Die Bedienung erfolgt größtenteils über einen beleuchteten Steuerkreuz-Schalter und entpuppt sich als sehr einfach. Ein Bordcomputer informiert über Verbrauch, Restreichweite, Tageskilometerzähler etc. und in den Einstellungen kann man sich unter anderem seine beiden User-Fahrmodi konfigurieren. Hierzu gibt es drei justierbare Balken für Power (Motormapping), Motorbremse und Traktionskontrolle. Zusätzliche gibt es noch die drei Standard-Fahrmodi Rain, Street und Sport.
Zur Ausstattung gehört noch ein USB-Anschluss und eine Wheelie-Control. Nicht an Bord sind Tempomat, Schräglagensensorik (Kurven-ABS), schlüssellose Zündung und automatische Blinker-Rückstellung. Okay, irgendwo muss der Preis ja auch herkommen.
Die Beleuchtung kommt komplett in LED-Technik inkl. der Blinker. Wie üblich bei Honda gibt es auch ein "ESS" Not-Stop System, das durch automatisches und schnelles Blinken der Blinker die Möglichkeit eines Auffahrunfalls verringert. Die Frontscheinwerfer für Abblend- und Fernlicht sind jeweils doppelt ausgelegt. Das sieht schon sehr schick aus und auch von hinten bietet die Hornet einen sehr sportlich Auftritt. Gefällt uns sehr gut!

So fährt sie sich
Die Optik des Auspuffs gefällt uns weniger. Klarer Fall für den Zweimarkt! Klingen tut die Standard-Tüte dagegen richtig gut. Vor allem in höheren Drehzahlen schreit die Maschine vor Freude derartig herrlich, dass man alleine schon deshalb gerne mal am Griff dreht.
4-Zylinder-Reihenmotor aus der 2017er Fireblade. Naja, schon mit einigen Modifikationen und mit Euro5+.
Das liegt in erster Linie am Motor, der drehwillig nach oben jubelt, bis die Schwarte kracht. Die 157 PS der SP fühlen sich sogar nach noch mehr an. Wer will kann, sich wild nach vorne katapultieren lassen, die Hornet kann aber auch gemächlich. Der Vierzylinder ist lammfromm, wenn man das denn will. Mit 40 im 6. Gang durchs Dorf gondeln ist überhaupt kein Problem: Der Motor zickt nicht rum, die Kette schlägt nicht und das Beschleunigen aus niedrigen Drehzahlen geht absolut smooth über die Bühne.
Genauso schnell, wie es nach vorne geht, kann man die Fuhre auch wieder zum Stehen bringen. Dafür sorgen Brembo Stylema Monoshock 4-Kolben Festsättel auf zwei 310er Scheiben. Hinten werkelt ein Nissin 1-Kolben Bremssattel. Die Bremsleitung ist hervorragend und bei diesem Preis schon eine Überraschung. Die Standard-Hornet bremst sowohl vorne als auch hinten mit Nissin, was auch völlig ausreichend sein sollte, wir aber nicht getestet haben. Also: Positive wie negative Beschleunigung bei der neuen Hornet "sehr gut".

Nun ja, vor allem wollten wir die Maschine gar nicht mehr zurückgeben. Der QuickShifter ist nach oben wie nach unten sehr weich und nahezu ruckelfrei. Wer schalten möchte bzw. die Standard-Hornet ohne QuickShifter ins Auge fasst, der darf sich über ein leichtgängiges und exaktes Getrieb freuen. Überhaupt funktioniert eigentlich alles an diesem Bike Honda-typisch richtig gut. Einen Windschutz gibt es bei einem Nakedbike naturgemäß nicht, dafür gibt es aber auch keine Turbulenzen am Helm.
Die Garantie für die Hornet liegt bei 3 Jahren, der Service ist alle 12.000 Kilometer fällig. Wettbewerber bei den Naked-Bikes mit 125 PS und mehr gibt es reichlich: Kawasaki Z900, BMW S 1000 R, Ducati Streetfighter V2, Suzuki GSX-S 1000 und KTM 990 Duke fallen uns da spontan ein. Allerdings sind diese mit Ausnahme der Kawa dann doch deutlich teurer als die Honda.
Fazit
Die neue Hornet SP ist ein tolles und günstiges Motorrad. Sie ist schnell, lässt sich locker fahren, sieht gut aus und ist vernünftig ausgestattet. Sehr gut hat uns die einfache Bedienung gefallen. Schade, dass Honda bei so viel Leistung auf ein Kurven-ABS verzichtet hat. Trotzdem ist die Hornet eine echte Spaß-Granate, von der man eigentlich gar nicht mehr absteigen möchte. Fahrleistung, Bremsen, Sound - alles auf hohem Niveau, was übrigens bei der noch günstigeren Standard-Hornet ebenso sein dürfte. Und das dann alles für unter 10.000 Euro !!!Die Testmaschine haben wir von motofun zur Verfügung gestellt bekommen. motofun ist ein großer Honda Händler in Kaltenkirchen bei Hamburg. Wer die neue SP Probefahren möchte, ist hier herzlich willkommen. Oder doch lieber die 750er Hornet? Oder eine Gold Wing oder Africa Twin? Egal, motofun hat alles da, ein Besuch lohnt sich also.
Preis/Verfügbarkeit/Farben/Baujahre
- Preis: 11.500€ (SP), 9.700€ (Standard)
- Verfügbarkeit: seit 02/2025
- Farben: rot, grau, silberweiß (Standard); schwarz (SP)