Triumph Speed Twin 1200 RS im Test
Bulliger Retro-Roadster mit Stil.

Gentlemens Ride
Herrlich, wie die neue Speed Twin RS so vor uns steht. Das Orange mit dem Glitter-Effekt steht ihr wirklich gut und überhaupt war die Speed Twin ja schon immer was fürs Auge - und fürs Herz, zumindest wenn man wie wir auf Retro-Roadster steht. Aber nicht nur optisch hat sich was getan bei der neuen Speed Twin, sondern auch technisch. Zuallererst wollen wir aber mal klären, wo eigentlich die Unterschiede zwischen der Standard Speed Twin 1200 und der RS liegen.
Abmessungen und Sitzprobe

360 Grad Rundgang um die Triumph Speed Twin 1200 RS



Technik der RS
Das neue Cockpit der RS polarisiert, wie wir zahlreichen Kommentaren zu unserem Video auf YouTube entnehmen können. Es handelt sich jetzt um ein zwar rundes, aber eben digitales Instrument mit einem LC- oben sowie einem TFT-Farbdisplay darunter. Auf dem LCD wird Drehzahl, Tempo, Benzinfüllstand und Gang angezeigt und auf dem TFT-Display der Fahrmodus, Bordcomputer, Einstellungen und alles weitere. Das ist zwar funktional und wir kennen das Cockpit schon von diversen anderen Triumph-Maschinen, die alten analogen Uhren passten aber irgendwie besser zum Retro-Auftritt der Speedy.
Die technische Ausstattung der RS ist allerdings prima: Sogar Kurven-ABS und Schräglagen-Traktionskontrolle sind dabei, außerdem drei Fahrmodi, ein USB-C Anschluss an der Lampenmaske sowie die (gegen Aufpreis) Möglichkeit, ein Smartphone zu koppeln und eine Pfeilnavigation auf das Display zu legen.
Optional gibt es außerdem Heizgriffe, Tempomat, Reifenkontrolldrucksystem, Ölwannenschutz und jede Menge Styling-Parts. Das Licht kommt in zeitgemäßer LED-Technik inkl. Tagfahrlicht samt praktischem Umschalt-Taster. Unsere Maschine war mit "Bullet LED Blinkern" ausgestattet, wodurch Rück- und Bremslicht und Blinker in einem Gehäuse daherkommen. Wir finden das Standard-Hecklicht mit seperaten Blinkern besser.

So fährt sie sich
Bevor es losgeht, kurzer Soundcheck: Die RS klingt typisch nach britischem Reihentwin. Schön bassig bollerig, ohne Gerassel oder sonstigen mechanischen Störgeräuschen aus dem Maschinenraum. Das Standgeräusch liegt bei moderaten 93 dbA, trotzdem hört man die Speed Twin immer recht präsent, sowohl auf als auch neben der Maschine. Und natürlich gibt es zwei Endrohre und - wie fast immer bei Triumph - eine traumhaft schöne Krümmerführung.

Die RS kann tatsächlich richtig sportlich gefahren werden, sie verführt aber nicht unbedingt dazu. Man kann auch gemütlich fahren und hat trotzdem seinen Spaß. Sie ist zwar recht straff gefedert, aber es wird nie unkomfortabel. Das einstellbare Marzocchi Fahrwerk vermittelt guten Fahrbahnkontakt bzw. Feedback und wird nie unruhig. Zum sportlichen Auftritt passen auch die sportlichen Metzeler Racetec RR, die fast schon Slick-artig anmuten. Normalerweise müssten an einem Retro-Bike Speichenfelgen Platz finden, zu der RS passen die schwarz lackierten Gussfelgen mit den sieben Doppelspeichen aber wie die Faust aufs Auge. Trotzdem wundert es uns, dass es im Zubehör von Triumph keine Speichenfelgen gibt. Naja, es gibt ja auch noch die T120...

Sehr beruhigend: Triumph gibt vier Jahre Garantie ohne Kilometer-Begrenzung. Der Service ist alle 16.000 Kilometer oder einmal pro Jahr fällig. Das sind sehr gute Werte und zeigt, dass Triumph selbst auch von der Qualität seiner Motorräder überzeugt ist. Das können sie auch, denn die Speed Twin wirkt bis in die Haarspitze hinein hochwertig.
Fazit
Die neue Triumph Speed Twin 1200 RS ist ein saugutes Motorrad. Sie ist wunderschön, fährt sich richtig gut und ist - typisch Triumph - hervorragend verarbeitet. Der herrliche Twin-Sound unterstützt das Retro-Roadster Fahrgefühl, wobei die RS - wenn gewollt - auch überraschend sportlich bewegt werden kann. Es gibt kaum etwas zu kritisieren, wenn man mal vom etwas ruckeligen QuickShifter absieht. Es wird dennoch niemanden geben, der nicht mit einem fettem Grinsen von diesem Bike absteigt. Und zwar nach jeder Fahrt, vermutlich auch noch in 10 Jahren...Die Test-Maschine haben von wir von Triumph Hamburg für diesen Test zur Verfügung gestellt bekommen. Dort steht sie als Vorführer und freut sich auf Probefahrer. Wer noch zwischen der Standard Speed Twin und der RS schwankt, kann bei Triumph Hamburg auch beide Bikes Probe sitzen. Das dürfte bei der Entscheidung helfen.
Preis/Verfügbarkeit/Farben/Baujahre
- Preis: 16.195€
- Gebraucht (3 Jahre alt): 11.000€
- Verfügbarkeit: seit 2025
- Farben: Orange, Schwarz