








Harley Davidson Fat Boy 2025 im Test
Das Modell 2025 mit dem 117er V2 darf ran.

Cruiser à la Schwarzenegger
Ich habe lange überlegt, ob ich diesen Testbericht so aufbaue wie sonst. Warum? Weil ich befürchte, dass dies der Fat Boy nicht gerecht wird. Das wäre ungefähr so, als wenn man einen Test eines VW Golf+ genauso aufbauen würde, wie den Test einer Dodge Challenger HRT Hellcat. Würde auch keinen Sinn machen.




Technik der Fat Boy 2025
Die neue Fat Boy ist alles andere als spartanisch ausgestattet. Sie hat in Serie einen Tempomaten, drei Fahrmodi, eine schräglagenabhängige Traktionskontrolle und Kurven-ABS. Dazu gibt es einen sehr schön gemachten analogen Speedometer und ein inverses LC-Display samt Bordcomputer. Ebenfalls an Bord sind Bluetooth, USB-Anschluss, Motorschlepp-Regelung und sogar eine Reifendruck-Kontrolle - alles in Serie.
Viele Features also, die aber zum Glück weder nerven noch ablenken noch die Bedienung kompliziert machen. Im Gegenteil: Die Bedienung ist sehr einfach und funzt auch ohne Blick in die Bedienungsanleitung. Für das Wechseln der Fahrmodi gibt es einen eigenen Taster, dito für den Tempomaten.
Auch beim Licht ist die neue Fat Boy auf der Höhe der Zeit: Voll-LED inkl. der Blinker, automatische Blinker-Rückstellung, Signature Tagfahrleuchten - alles dabei. Die Blinker kommen im stylischen Bullet-Style und obwohl hinten Rück- und Bremslicht und Blinker in einem Gehäuse untergebracht sind, sieht man auch beim Bremsen stets das sehr, sehr helle Blinklicht.

So fährt sie sich
Zunächst zum Sound. Harley-Fahrer lassen sich ja gerne Extra-Tüten mit Klappenauspuff an ihre Maschinen dengeln. Dagegen ist nichts einzuwenden, aber die Fat Boy 2025 klingt unserer Meinung nach auch mit dem Serien-Endschalldämpfer schon mehr als betörend. Okay, ist Geschmackssache - also hört selbst: Soundcheck rechts oben.Dann rollern und bollern wir mal auf die Strada mit der Harley Davidson Fat Boy 2025. Als erstes fällt auf, wie die Maschine sich in Kurven verhält. Durch die breiten Reifen (160er vorne, 240er hinten!) ist das schon eine ganz eigene Sache - zumal der Micheln Scorcher 11 ein sehr schmale Seitenflange aufweist. Wer noch nie so eine Kombination von schwerer Maschine mit diesen Reifendimensionen gefahren hat, wird zunächst einen kleinen Schreck kriegen, dann aber feststellen, dass die Fat Boy durchaus durch Kurven geht, nur halt ein wenig Überredung braucht.


Nicht ganz so gut funktioniert dagegen die Bremserei. Wir sind zwar kurz davor zu sagen "Ist doch egal" - aber zumindest ein wenig Objektivität soll dann doch noch in diesen Testbericht Einzug erhalten: Die Bremse vorne ist nicht so toll. Für normale Bremsmanöver ist das alles natürlich keine Problem, ich möchte aber mit der Fat Boy nicht unbedingt bei 160 km/h einen Hirsch vor die Linse kriegen. "Naja, ist dann halt Pech für den Hirsch" könnte man jetzt denken, aber eine Doppelscheibe wäre natürlich auch eine Lösung. Andererseits: Wer wollte diese himmlische Optik auf das Scheibenrad vorne von rechts damit kaputt machen? Eben.
Fazit zur Harley Davidson Fat Boy 2025
Jo, HD Fat Boy. Was soll man zu dieser Maschine sagen? Für uns ist sie der Inbegriff für Maschinen aus Milwaukee. Kaum ein anderes Bike transportiert den Charme einer Harley so gekonnt wie die Fat Boy. Sie ist eigenwillig, fährt sich auch so, pfeift auf alle Konventionen und lässt es derartig krachen, dass man das Grinsen gar nicht mehr wegbekommt. Technik: Egal, Fahrwerk: Egal, Bremsen: Egal. Motor, Optik und Sound: Ne glatte 1. Wer eine Fat Boy fährt, muss nichts erklären. Gar nichts.Die Testmaschine wurde uns netterweise von Harley Davidson Kiel zur Verfügung gestellt. Dort wartet die neue Fat Boy und viele andere Harley Vorführer auf Probefahrer. Harley Kiel liegt verkehrsgünstig an der Autobahn und man kann vom Händler mehr oder weniger sofort auf Landstraßen das Bike seiner Wahl ausführen. Wer sich beeilt, kann dort sogar noch die Fat Boy Gray Ghost bestaunen - ist aber schon verkauft, sorry.
Preis/Verfügbarkeit/Farben/Baujahre
- Preis: 26.770€
- Gebraucht (3 Jahre alt): 23.000€
- Baujahre: 1990 bis heute
- Farben: Schwarz, Blau, Grau, Schwarz-Rot