








Indian Scout Bobber im Test
Der neue Bobber mit 1250er V2 ist einfach anders...
Fotos: Motorradtest.de
Ich seh' schwarz!
Der letzte Test einer Indian Scout Bobber ist nun schon sieben Jahre her und trotzdem erinnere ich mich noch daran, als wäre es gestern gewesen. Woran liegt das nur? Schwer zu sagen, aber irgendwie baut Indian Motorräder, die anders sind. Schon auf dem Datenblatt gibt es einige Merkwürdigkeiten, so verzichtet Indian beispielsweise auf eine USD-Gabel und verbaut vorne eine Einzelscheibe.Das mag so manchem potentiellen Käufer merkwürdig erscheinen, aber es ist irgendwo auch ein Statement: Hier geht es nicht um Sieger-Zahlen für das Quartett, sondern um die Quint-Essenzen von "echten" Motorrädern: Motor, Sound und Optik. Alles andere ist für Indian offenbar zweitrangig.
Unterschiede in der Ausstattung: Die Ltd.+Tech kann schon deutlich mehr als die Standard.
360 Grad Rundgang um die Indian Scout Bobber
Technik der 2025er Ltd. + Tech
Die von getestete Tech-Variante kommt mit einem 4" Touch TFT-Farbdisplay im kreisrunden Design. Das Display lässt sich sehr gut ablesen und auch über einen Joystick am Lenker bedienen. Die erstmalige Einrichtung via Smartphone und die erste Bedienschritte der Navigationslösung sind zwar etwas nervig, aber danach funktioniert alles umso besser. Die Vollkarten-Navi funzt übrigens auch Handy-Verbindung - und sieht richtig schick aus!
Die Ausstattung der neuen Bobber ist okay. Es gibt zwar keine Schräglagensensorik, dafür aber Ride by Wire, drei Fahrmodi, Keyless Ride, Traktionskontrolle, einen USB-Anschluss und die Connectivity Lösung via der Indian "Ride Command" App.
Auch beim Licht gibt sich die neue Bobber keine Blöße. Sämtliche Leuchtmittel kommen in LED-Technik und es gibt eine Warnblinkanlage und eine automatische Blinker-Rückstellung. Am Heck sind Rück- und Bremsleuchte sowie Blinker in einem Gehäuse untergebracht.
Das sieht gut aus und da die Blinker recht hell leuchten, sind diese auch bei einem Bremsvorgang trotz dieser Konstruktion gut zu erkennen. Die vorderen Blinker sind zwar stilecht kreisrund, trotzdem werden da einige Käufer auf kleinere Blinker zurückgreifen wollen, die gibt es aber auch im Indian-Zubehör.
Jekill & Hyde Vox Endschalldämpfer. Laut, Stark, Gut.
So fährt sie sich
Bevor es auf die Straße geht, hören wir auf den Sound. Unser Testbike hat die neue Vox-Anlage von Dr. Jekill & Mr. Hide. Wie wir erfahren haben, sind Indian-Fahrer sehr Sound-affin und wechseln sehr häufig von den Standard Endschalldämpfern und Systeme mit Klappensystem. Der Vox klingt bereits geschlossen schon sehr charaktervoll - und offen fliegt einem das alles um die Ohren. Das kann echt süchtig machen, wie Dietmar während seiner Probefahrt erfahren musste. Der Vox kann übrigens in drei Variationen geschaltet werden: Leise, mittel und richtig laut. Wie auch immer: Mit dieser Tüte düfte jeder Indian-Fan mehr als einverstanden sein. Soundcheck rechts oben...
Der neue V2 mit 1.250 ccm, 105 PS und 108 Nm. Druck und Kultur gleichermassen.
Bremse vorne:
Einzelscheibe und axial angebrachter 2-Kolben Schwimmsattel. Das geht besser.
Indian gibt zwei Jahre Garantie auf die Scout Modelle. Der Start-Service ist nach 600 km fällig und danach in folgenden Abständen: 8.000, 16.000, 32.000 km. Auf die Idee muss man auch erst einmal kommen! Naja, geschenkt - in der Regel schiebt man sein Bike ja sowieso einmal pro Jahr zum Service, und das sollte man aus Sicherheitsgründen tatsächlich auch genauso machen, zumindest wenn die Maschine neu ist.
Fazit
Die Indian Scout Bobber ist ein herrlich unvernünftiges Motorrad. Extreme Sitzposition, extremer Sound, extreme Optik und ein sich extrem anfühlender Motor. Über die Kritikpunkte werden sich Indian-Fahrer eher lustig machen. Wer auf Perfektion Wert legt, der möge sich doch bitte eine Japanerin kaufen. Wer dagegen den richtig fetten Auftritt mag, der wird sich für die Indian entscheiden. Cooles Bike mit Lässig-Faktor.Das Testbike hat uns Powersport-Nord zur Verfügung gestellt. Dieser Indian-Händler in Appen Nahe Hamburg stellt nicht nur die Bobber für Probefahren zur Verfügung gestellt, sondern auch andere Indian-Bikes sowie Motorräder von CF-Moto.
Preis/Verfügbarkeit/Farben/Baujahre
- Preis: 15.390€ (Standard)
- Gebraucht (3 Jahre alt): 12.000€
- Verfügbarkeit: seit 2018
- Farben: Schwarz, Blau, Bronze































