








Yamaha Niken GT 2023 im Test
Fahrbericht der neuen Yamaha Niken GT auf Sardinien.

Unterschiede zur alten Niken
Die Modellauswahl bei der Niken wurde geändert. Es gibt nur noch die Niken GT, die Standard Niken (ohne GT) wurde ersatzlos gestrichen. Da die Niken mit ihren beiden Vorderrädern ein sehr spezielles Motorrad ist, dürften sich die Verkaufszahlen auch eher im niedrigen Bereich bewegen - verständlich daher, dass sich Yamaha auf nur ein Modell konzentriert. Es gibt die Niken GT auch nur noch in einer Farbe, nämlich in "Yamaha Black", also in schwarz.
Überarbeitet wurde auch der Motor, der nun 115 PS bei 10.000 Umin und knapp 91 Nm bei 7.000 Umin leistet. Es ist nach wie vor der prächtige CP3 mit drei Zylindern, der in der Niken GT eine sehr gute Figur abgibt, doch dazu weiter unten mehr. Der QuickShifter wurde ebenfalls überarbeitet und schaltet nun recht ruckelfrei, sofern man sich an die QS-Regeln hält (Hochschalten unter Last, Runterschalten im Schiebebetrieb).



Das soll sie können
Die Niken GT kommt mit Ride by Wire, mehreren Fahrmodi und einem Custom-Mode, der nach eigenen Wünschen konfiguriert werden kann. Zum Umschalten der Fahrmodi dient eine separate Taste. Selbiges gilt für den Tempomaten, der bei der Niken GT im Gegensatz zur neuen Tracer 9 GT+ ohne Radarsystem auskommen muss.
Überhaupt kommt die Niken GT technisch nicht so überkandidelt daher wie die ebenfalls neu vorgestellte Yamaha Tracer 9 GT+. Es gibt z.B. keine Schräglagensensorik und keinen Bremsassistenten und auch kein elektronisches Fahrwerk. Nicht, dass wir etwas gegen diese modernen Errungenschaften der Technik hätten, aber an der Niken würde all dies irgendwie auch nicht passen.
Die vorhandene Traktionskontrolle macht allerdings durchaus Sinn, denn das Hinterrad will bei flotter Fahrweise gerne mal durchdrehen. Sehr gelungen ist auch das Beleuchtungs-Design der Niken GT. Es gibt vollumfänglich LED und von vorne sieht das im Zusammenspiel mit den beiden Rädern sehr stimmig aus. Uns erinnert die Niken an die Transformer-Filme - man würde sich nicht wundern, wenn die Niken sich nach dem Start in einen LKW oder in eine Eisenbahn verwandeln würde...
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So fährt sie sich
Die Optik der Niken ist zwar Geschmackssache, aber sie ist doch stark polarisierend. Von den auf Sardinien vorhandenen Journalisten war kaum einer dabei, der die Niken GT besonders schön fand. Was man ihr aber zu Gute halten muss, ist das sie einzigartig ist - und das gilt neben der Technik natürlich auch für das Design. Die spezielle Neigetechnik mit den beiden Vorderrädern wird auf der Yamaha-Webseite ausführlich erklärt. Wir wollen uns hier auf die Beschreibung beschränken, wie sie sich fährt. Und das ist echt der Knüller!

Das höhere Gewicht der Niken kommt übrigens dem Fahrkomfort zu Gute. Die Maschine bügelt alle Fahrbahnunebenheiten glatt und schwebt über jede noch so nervige Ruckelstraße hinweg. Allerdings: Sie hat im Gegensatz zu einem normalen Motorrad drei Spuren (statt einer!) und man merkt auf eine Niken erst, wie oft man mit einem normalen Bike um Gullideckel, Bitumenstreifen usw. herumfährt. Das macht auf der Niken keinen Sin, weil irgendeins der drei Räder garantiert den Deckel mitnimmt - das aber auch fast egal, weil die Maschine halt so satt liegt und man sich eh so sicher fühlt, dass gerade Unebenheiten oder schlechte Straßenverhältnisse eher Spaß machen als nerven.
Fazit - was bleibt hängen
Die neue Niken GT ist vor allem ein Prima Reise-Motorrad! Dank der Neigetechnik fährt sie sich extrem sicher und wo man mit einem normalen Motorrad bei Regen in kurvenreichen Gegenden aufgibt und das nächste Café ansteuert, fängt bei der GT der Spaß erst so richtig an! Keine Kurve ist mit der GT zu eng, keine Schräglage zu riskant. Auch nicht so versierte Biker können mir ihr richtig Spaß haben - jedenfalls ging mir das so!Vielen Dank an Yamaha, die uns zur Vorstellung der Niken GT auf Sardinien eingeladen haben. Flug, Unterkunft und Verpflegung wurden von Yamaha bezahlt, es wurde aber kein Einfluss auf unsere Berichterstattung genommen. Anders gesagt: Ich hätte den Bericht genauso geschrieben, wenn wir die GT wie sonst bei uns üblich bei einem Händler gemacht hätten.
>>> Gebrauchte Yamaha Niken GT <<<
Preis/Verfügbarkeit/Farben/Baujahre
- Preis: 18.399€
- Gebraucht (3 Jahre alt): 8.000€
- Baujahre: seit 2019
- Verfügbarkeit: ab 04/2023
- Farben: Schwarz